HELMUT RIELÄNDER
Malerei, Grafik und Installationen

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Südostasiatische Notizen

Südostasiatische Notizen 38
vom 01. bis 30.04.2019
Ban Phue/ Thailand sowie
Vientiane und Vang Vieng/ Laos

Wir schreiben heute, wo ich diese Tagebuchseite 38 beginne, den 10. April 2019. In der Zwischenzeit ist es wahrlich Hochsommer geworden! Heute am späten Morgen versagte zuerst die Dusche: entweder ist kein Wasser mehr in den städtischen Reservoirs oder es wird schon für Songkran (dem buddhistischen Neujahrsfest vom 13. bis 16. April 2019, auch bekannt als ‚das Wasserfest’) gespart. Dann werden wieder Tausende von Hektolitern an Wasser benötigt, um sich gegenseitig zu übergießen oder zumindest zu besprenkeln. Also kippe ich mir in unserem zweiten ‚Thai-Badezimmer’ mehrere Eimer ‚gesparten’ Leitungswassers aus der Tonne über den Kopf. Mal sehen, wie es heute Abend und morgen in der Frühe mit Wasser aussieht?!? Gegenwärtig herrschen hier im äußersten Nordosten – 23 Kilometer südlich des Mekongs – 38°-39°C (gefühlte 42°C!!).
Bis Songkran ist, wie in jedem Jahr um diese Zeit, mit noch weiter zunehmender Hitze zu rechnen, die voraussichtlich bis Ende Mai anhalten wird. Daher haben wir uns nun ein zusätzliches, transportables Klimagerät gekauft, das wir von Raum zu Raum schieben können. Es läuft auf Ventilator- und eisgekühlter Wasserverdunstungsbasis. Auch hilfreich für den Schlafraum unserer Gäste ... und für mich beim Malen im kleinen Atelier:

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Das neue mobile Klimagerät und der SOAN-Schreiber bei der Arbeit

In diesen Monaten ist auch Erntezeit für mang khut (Mangostanfrucht) und ngo (Rambutan):

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Zwei sehr leckere Früchte: oben Mangostan mit weißem, hier sechsteiligem Fruchtfleisch, auberginfarbener Schale und dicken grünen Fruchtblättern; darunter die sehr süße, feste Rambutan, die aussieht wie ein glänzendes beigefarbenes Ei. Die Frucht ist von außen rot mit grünen Haaren.

Aber erst einmal möchte ich über unseren Besuch aus Deutschland Ende letzten Monats berichten.
Also am 25. (und nicht, wie fälschlicherweise in den letzten SOAN berichtet, am 24. März) besuchten uns Dieter und Tukta. Der Zug der SRT (Thailändische Staatsbahn) aus Bangkok (reguläre Fahrtzeit 8 Stunden und 50 Minuten) langte mit nur fünfzehnminütiger Verspätung am Bahnhof von Udon Thani an (siehe auch letztes Bild in SOAN 37). Wir hatten für die beiden ein Hotelzimmer im @ home at udon reserviert und gingen nach dem Einchecken wieder zum obligatorischen Fischessen etc. ins UD-TOWN.
Für den nächsten Tag hatten wir einen gemeinsamen Besuch des Weltkulturerbes in Ban Chiang ins Auge gefasst. Wohlweislich hatten wir Dieter und Tukta geraten, am Vortag anzureisen, Montag, dem Ruhetag der Museen in Thailand. Nach einem befriedigenden Frühstück mit Omelett und Nudelsuppe ‚an der Ecke’ in der Sampanthamit Road in Udon Thani, machten wir uns – in dem von Rei’s Freundin Lath geliehenen Pickup – auf in Richtung Ban Chiang, das wir nach einer guten Stunde erreichten – es hatte geschlossen!! Anwesende Verkäufer erklärten, dass man den Ruhetag vor einem Jahr verlegt hatte. Nun ist das Museum am Dienstag geschlossen! Wie man’s macht, macht man’s falsch.
Also blieb uns nichts anderes übrig, als ‚nur’ den überdachten Teil der ehemaligen Ausgrabungsstätte und den Tempel Wat Pho Si Nai zu besuchen.
(Über das Museum und die Ausgrabungsstätte in Ban Chiang habe ich bereits ausführlich in den SOAN 12, Seite 1 ff. und SOAN 20, Seite 8 ff. berichtet.)
Für unseren Besuch war diese bedeutende Stätte des Weltkulturerbes noch neu.

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Rei, Dieter und Tukta betrachten interessiert die Keramikgefäße, die bei der Beisetzung der Toten vor 5 bis 7 Tausend Jahren mit Opfergaben und ‚Verpflegung’ gefüllt wurden (Bild unten links). Das Typische dieser handgearbeiteten Gefäße der Ban Chiang-Kultur: sie haben keine Stellfläche, sondern einen abgerundeten Boden, da sie auf den Körpern der Bestatteten gelagert wurden (Bild unten rechts).
(Weitere Erklärungen siehe auch SOAN 12, Seite 2 unten.)

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