HELMUT RIELÄNDER
Malerei, Grafik und Installationen

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Südostasiatische Notizen

Nach diesem Wahlsieg führte die PTP-geführte Regierung einen Mindestpreis von 15.000 THB (damals 355,-€) pro Tonne geernteten Reises ein, der den Bauern – unabhängig vom Marktpreis – gezahlt wurde (Hinweis: der Reishandel ist national organisiert). Diese Subventionspolitik führte zu einer steigenden Staatsverschuldung und übervollen Speichern, da der Reis zu den angebotenen Preisen auf dem Weltmarkt nur schwer verkäuflich war.
Der Steuererlass auf den ersten fahrbaren Untersatz (meist Pickups) wurde bis Ende 2012 von 1,25 Millionen Familien wahrgenommen. In diesem Jahr nahm der Autoumsatz in Thailand um 161% zu. Allerdings mussten 2000 dieser Fahrzeuge von den Kreditgebern wieder eingezogen werden, da die Käufer die Raten nicht zahlen konnten (siehe auch SOAN 15 vom 30.07.2015 im Zusammenhang meines damaligen Autokaufs).

„Im September 2012 trat der Parteivorsitzende und Innenminister Yongyuth Wichaidit von allen Ämtern zurück, da ihm im Rahmen eines Landverkauf-Skandals von 2001 Amtsmissbrauch vorgeworfen wurde. Sein Nachfolger in beiden Ämtern wurde Jarupong Ruangsuwan, der zuvor Generalsekretär der Partei war. Ab Ende Oktober 2013 führte eine Oppositionsbewegung Massenproteste gegen die Regierung von Yingluck Shinawatra durch. Am 7. Mai 2014 (einen Tag vor Rei’s und meiner Einreise zu unserem geplanten dreijährigen Thailandaufenthalt d.V.) enthob das Verfassungsgericht Yingluck ihres Amtes. Am 22. Mai unternahm die Armee unter Prayuth Chan-ocha einen Putsch und setzte die Regierung ab (aus: Wikipedia).

Seit dieser Zeit wird Thailand durch eine Militär-Junta mit dem selbst ernannten Premier Prayuth Chan-ocha regiert.

Anfang 2015 wurde Yingluck wegen Korruption der Prozess gemacht und zur Zahlung einer Geldstrafe von 35 Milliarden Baht (umgerechnet rund 1 Milliarde Euro) verurteilt.

Vor der Urteilsverkündung soll sie sich über Kambodscha nach Singapur und dann nach Dubai abgesetzt haben, wo ihr Bruder Thaksin Shinawatra lebt (zwischen Dubai und Thailand besteht kein Auslieferungsabkommen.) Sie wurde daraufhin in Abwesenheit zu fünf Jahren Haft verurteilt.

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Der thailändische Premier General Prayuth Chan-ocha in der Zeit seiner Machtübernahme 2014 in Bangkok

Soweit einige Aspekte der Vorgeschichte zur Pheu Thai Partei (PTP), bei der nun in der letzten Novemberwoche ein sog. ‚Massenexodus’ stattgefunden haben soll.
Die deutsche Zeitung ‚der Farang’ schrieb am 28.11. dazu:
„Bangkok: Über 100 Politiker, zumeist Mitglieder der in Schwierigkeiten geratenen Partei Pheu Thai, haben am Montag im Büro der Wahlkommission (EC) ihren Austritt aus ihrer ursprünglichen Partei erklärt und sich anderen Gruppierungen angeschlossen. Der Massenexodus geschah am letzten Tag der Registrierung einer Parteimitgliedschaft. Wer sich nicht bis zum 26. November einer Partei angeschlossen hat, kann bei der Parlamentswahl am 24. Februar nicht kandidieren.“

Bereits eine Woche zuvor wurde durch eine nicht weiter zu identifizierende Information laut, dass einer der Anführer der ‚Rothemden’, Chaturon Chaisang, sowie weitere ‚Schlüsselfiguren und Politiker’ der PTP ihre Partei verlassen hätten und zu einem ‚Ableger’, der neuen Thai Raksa Chart Partei gewechselt wären. Laut der TIP-Zeitung aus Khon Kaen und der Bangkoker Zeitung ‚The Nation’ gesellen sich zu Chaturon „… noch weitere wichtige und prominente Politiker (wie Virakarn Musikapong, Nattawut Saikua, Korkaew Pikulthong und Wenig Tojirakarn). Sie alle wollen sich schon heute (am 19.11.2018 d.V.) für die Mitgliedschaft in der neuen Thai Raksa Chart bewerben, sagte eine nicht näher genannte Insider Quelle gegenüber der Presse.“ (aus TIP-Online am 19.11.2018)

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Die fotografierten 4 Vertreter der neuen TRCP agieren ähnlich den Mitgliedern der christlichen ‚Sing-Out-Bewegung’ Ende der 60er Jahre in den USA

Inzwischen sind auch prominente Mitglieder aus Sport und Showbiz von der PTP zur neuen ‚Schwesterpartei’ Thai Raksa Chart gewechselt (z.B. die Schönheitskönigin Nahathai Lekbumrung und der Golfer Thongchai Jaidee).

Anlass der Parteiwechsel könnte sein, dass das Regime unter Berufung auf Artikel 44 der Verfassung die Wahlkommission (EC) befugt hat, Änderungen der Wahlbezirksgrenzen vorzunehmen. (Artikel 44 räumt Premierminister General Prayuth Chan o-cha die absolute Macht ein, siehe auch SOAN 12 vom 30.04.2015.) Dadurch könnten bestimmte zur Wahl stehende Parteien bevorzugt und insbesondere die PTP weniger Sitze im Unterhaus erhalten. Experten sehen insofern das Wechseln zu einer anderen Partei als schlauen Schachzug der Aktivisten der PTP, um sich Sitze im Unterhaus zu sichern.

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