HELMUT RIELÄNDER
Malerei, Grafik und Installationen

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Südostasiatische Notizen

TIP-Online schrieb dazu: „Wenn die Pheu Thai Partei bei den für den 24. Februar geplanten Wahlen in einer großen Anzahl von Wahlkreisen gewinnt, stehen möglicherweise keine Sitze für Abgeordnete der Parteiliste zur Verfügung. Dies veranlasst einige ehemalige Abgeordnete der Pheu-Thai Partei dazu, zu anderen Parteien zu ziehen, um sich so weitere Plätze im Parlament zu sichern.“ (ebenda)

Chaturon Chaisang äußerte sich in derselben Zeitung „…, dass die Forderung des Nationalen Rates für Frieden und Ordnung (NCPO), in der die Wahlkommission (EC) nun befugt sei, Beschwerden zu prüfen und die Grenzen der Wahlbezirke ,falls erforderlich’ zu revidieren, Besorgnis über die Transparenz der Wahlen aufwerfe. Außerdem werde so die Tür für eine ,Günstlingswirtschaft’ eröffnet.“

Bereits am 18.11. 2018 hatte die Stiftung Open Forum for Democracy (P-NET) eine öffentliche Erklärung publiziert, in der es hieß: „Es ist doch sehr wahrscheinlich, dass die Pro Junta Parteien einen gewaltigen Vorteil aus der Bestellung ziehen könnten. Das könnte wiederum dazu führen, dass das Wahlergebnis von den Wählern abgelehnt und nicht anerkannt wird.“ (ebenda 19.11.2018)

Die Parteien beginnen sich bereits seit Monaten – ohne Wissen der Öffentlichkeit – zu formieren. Die neugegründete Pro Junta Partei Palang Pracharat (PPP) erfährt starken Zulauf insbesondere von ehemaligen PTP ‚Parteigängern’ und Mitgliedern der Gruppe Sam Mit (Drei Freunde), die aus mehreren wichtigen Mitgliedern und Funktionären der alten Thai Rak Thai (TRT) besteht. Ein Sprecher prognostizierte der PPP am 18.11.2018 einen Gewinn von bis zu 150 Parlamentssitzen.

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Mitglieder der Pro Junta Partei Palang Pracharat (PPP)

Das ‚Abwerben’ von ehemaligen TRT-Politikern wurde in diesen Tagen auch von der Presse bestätigt. Die TIP-Online Ausgabe vom 19.11. mutmaßt dazu: „In den thailändischen Medien wird allgemein angenommen, dass die Palang Pracharat Partei nur dazu gegründet wurde, um General Prayuth dabei zu helfen, nach den nächsten Wahlen die Ministerpräsidentenschaft bei zu behalten. Allerdings hat sich trotz aller Spekulationen in den thailändischen Medien der Premierminister bisher noch nicht eindeutig dazu geäußert, ob und welcher der Parteien er letzten Endes beitreten wird.“

Auffällig ist für mich, dass weder über Inhalte noch über Programmpunkte der einzelnen Parteien gesprochen wird. Das würde dann einen tatsächlichen Wahlkampf auszeichnen, der bisher hier in den Medien noch zu vermissen ist!

Ende November begab sich General Prayuth Chan o-cha nach Deutschland. Dort traf er nicht nur mit Kanzlerin Merkel zusammen ...

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General Prayuth Chan o-cha bei Kanzlerin Merkel

... sondern auch mit deutschen Unternehmern, thailändischen Unternehmern in Deutschland und in Deutschland lebenden Thailänderinnen und Thailändern.

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... und ‚mit der thailändisch-deutschen Jugend’ in Berlin am 30.11.2018

Er versicherte den anwesenden Landsleuten, dass „... das Königreich stabil sei und im Februar 2019 Parlamentswahlen stattfinden werden.“ (aus: Wochenblitz v. 30.11.2018)
Gegenüber den Jugendlichen hob er ihre Integrationsfähigkeiten unter Wertschätzung und Pflege der kulturellen und historischen Wurzeln hervor.
Er versicherte, dass die letzten vier Jahre seiner Regierung ein „Vorlauf für die im Februar anstehenden Wahlen“ gewesen seien.

Den thailändischen Investoren in Deutschland sagte er, „... seine Regierung werde weiterhin Verbindungen zur Unterstützung der industriellen Entwicklung ‚Thailand 4.0’ aufbauen und durch Kooperationen die Forschung in allen Dimensionen erweitern. Er bekräftigte, dass die 4.0-Entwicklung Teil des 20-jährigen Entwicklungsplans der Nation sei.“ (ebenda)

Drei Tage später, wieder in Thailand, verordnete er der thailändischen Bevölkerung für Sonntag, den 9. Dezember, einen ‚autofreien Tag’! An diesem Tag sollte, von seiner Majestät König Maha Vajiralongkorn initiiert und unter seiner ‚Anführung’, eine 39 Km lange Radtour von Bangkok zum Park Lat Pho in der Provinz Samut Prakan stattfinden.
In der Online-Zeitung ‚der Farang’ hieß es dazu am 03.12.2018:
„Über 640.000 Radfahrer haben sich landesweit angemeldet, denn auch in den Provinzen werden Radtouren ausgerichtet. In seiner wöchentlichen Ansprache wünschte sich der Premier, dass Autofahrer einen Tag lang ihr Fahrzeug nicht benutzen und die Teilnehmer der Radtour mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Veranstaltungsgelände fahren. Weiter forderte der Premierminister alle Thailänder auf, dem verstorbenen König Bhumibol an seinem Geburtstag am Mittwoch, 5. Dezember, der mit dem weltweiten Tag der Erde zusammenfällt, Tribut zu zollen. Er dankte auch allen Einkaufszentren und Geschäften für ihre Zusammenarbeit, am 4. Dezember, dem Tag der thailändischen Umwelt, keine Einweg-Plastiktüten auszugeben. Der 4. Dezember sollte der Ausgangspunkt für eine allmähliche Verringerung der Verwendung von Einweg-Plastiktüten und Styroporbehältern im täglichen Leben sein.

Nach meiner persönlichen Wahrnehmung war das Verkehrsaufkommen am autofreien Tag allerdings wie an jedem anderen Sonntag (s.a. unten). Zu der Verwendung von Einweg-Kunststofftüten werde ich mich ebenfalls weiter unten noch äußern.

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