![]() | ![]() | ![]() | ![]() | |||||
![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() |
HELMUT RIELÄNDER | ||
![]() | ![]() | ![]() |
![]() | ![]() | |||
![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() |
![]() | ||||
![]() | ||||
![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() |
Bei einem zweiten Besuch im Oktober 2010 – es war Regenzeit und die Wege waren völlig aufgeweicht – versanken wir hoffnungslos auf dem Weg hinauf nach Huai Sai. Ich hatte in Bremen Spenden für die Dorfschule gesammelt, da ich festgestellt hatte, dass es an vernüftigen Unterrichtstischen mangelte. Das Spendengeld übergab ich dem Lehrer in Mae Hong Son, der es zum Bau der Tische und Arbeitsplatten einsetzte.
Leider ist nach meinem letzten Besuch der Kontakt zu Aek abgebrochen. Meine bleibende Erinnerung war meine Infektion mit dem Dengue-Fieber, das ich mir höchstwahrscheinlich bei der Übernachtung in den Bergen vor Huai Sai eingefangen hatte.
Nachts hörten wir Affen in den Bäumen schreien und rumoren. Sie sind Wirt des ‚Knochenbrecherfiebers’, das durch asiatische Tigermücken, die sie stechen, auf den Menschen übertragen wird.
Mit Müh und Not gelang ich damals nach unserer Rückfahrt aus den Bergen zurück nach Ching Mai. Nach einer gründlichen Untersuchung behielt mich das Ram Hospital erst einmal zehn Tage zum Auskurieren der schmerzhaften Krankheit mit hohem Fieber dort.
Noch einmal zurück zum Artikel des ,TIP’ vom 30.9.2019:
„’Die Behörden sagen, wir können gute Jobs bekommen, aber sie wollen nur, dass wir uns für die Touristen verkleiden und für sie vor der Kamera posieren’, sagte Noraeri Tungmuangtong, Co-Vorsitzende des Indigenen Frauennetzwerks von Thailand. ‚Wir gehören hierher und die Regierung muss unsere Kultur und unser Recht auf Land respektieren’, sagte sie.“ (ebenda).
Wie wichtig es für die indigene Bevölkerung ist, die Sprache und den Habitus Thailands zu beherrschen, zeigt sich nun in den Auseinandersetzungen um die angestammten, z.T. jahrhundertealten Rechte. Schulbildung hilft den Dorfbewohnern, ihre Rechte und Interessen zu vertreten.
Am 27. September gegen Abend trafen Heinz und Amm zu ihrem Abschiedsbesuch ein. Wir freuten uns sehr, werden wir sie doch möglicherweise erst in fernerer Zukunft wiedersehen können?! Am Abend wollten wir zusammen nicht nur zum wiederholten Male in das kleine Restaurant gegenüber des Polizeireviers gehen, sondern auch den am Wochenende endenden Gin-Khao-Mao-Markt besuchen.
Amm und Rei vor dem Restaurant, den beleuchteten Festplatz im Rücken
Nach dem wie immer leckeren und unterhaltsamen Essen – das Restaurant war, wohl auch bedingt durch den Jahrmarkt gegenüber, gut besucht – stürzten wir uns ins Getümmel des Festes und ich hielt mit meiner Kamera nach Attraktionen Ausschau, die mir beim ersten Besuch vor fünf Tagen möglicherweise entgangen waren.
Die beiden Damen blieben gleich erst einmal an Klamottenständen stehen, fanden aber auf Anhieb nicht gleich das Rechte. Somit ging es weiter durchs Getümmel, das an diesem letzten Abend deutlich größer war, als bei unserem letzten Besuch fünf Abende zuvor!
Einen Gang und einige Stände weiter, ein ‚neues’ Zelt mit Spielangebot – zumindest war es mir am letzten Sonntag noch nicht aufgefallen. Es ist das Spiel jon ball (im Isaan spricht man es jon bonn, wie bei football, zu dem sie hier futbonn sagen). Bei diesem Spiel wirft man kleine Bälle in eine Art ‚Setzkästen’, die auf dem Boden platziert sind. Je weiter das getroffene Kästchen entfernt ist, desto größer das übliche ‚hübschhässliche’ Kuscheltier, das gewonnen werden kann.
Ein Stück weiter eine kleine Besonderheit zum selber Bemalen: Gipsfiguren (Bild links) und kleinere, auf Keilrahmen bespannte Leinwände mit in Umrissen vorgedruckten Comic-Figuren (Bild rechts). In beiden Fällen besteht in einem Extrabereich die Möglichkeit, nach dem Kauf die Gipsfiguren und Leinwände entsprechend zu bemalen.
Eine fast schon kreative Mitmachaktion, die ich auf europäischen Jahrmärkten so bisher noch nicht gesehen habe, obwohl in beiden Fällen die Formen vorgegeben sind, was in den Schulen hier den ‚Kreativitätserwartungen’ an die Schüler der unteren Klassen entspricht.
Weiter ging es über den Markt am Bühnenbereich für die Musikveranstaltungen vorbei. Policeman Otai suchten wir an diesem Tag vergeblich, da er sich bereits mit seinen Kollegen im Innern des abgegrenzten Konzertinnenraums auf den Einlass der Besucher vorbereitete. Aber das erfuhren wir erst am nächsten Abend beim gemeinsamen Essen bei ihm und seiner Frau in Ban Poon, wo er uns von einigen körperlichen Einsätzen berichtete, die notwendig gewesen waren, um einige betrunkene ‚Jungmänner’ aus dem Verkehr zu ziehen. Einige dieser Szenen sind noch in der Nacht auf ‚Gesichtsbuch’ gepostet worden!
Zum Schluss galangten wir zu den Ständen, die parallel zur Hauptstraße aufgebaut waren und Oberbekleidung im Sortiment hatten: von Jeans bis hin zu verschiedenen unifarbenen Stoffhosen und -hemden.
Hier wurde Amm fündig und zog mit kleinem ‚Einkaufsgepäck’ von dannen.