HELMUT RIELÄNDER
Malerei, Grafik und Installationen

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Südostasiatische Notizen

Ende September hatte der ,TIP’ in seiner Onlineausgabe auf das Phänomen hingewiesen, dass die Einwohner Thailands immer mehr Land an Hotels und Nationalparks verlieren würden.
„Ein Grund dafür ist der ungebremste Tourismusboom, der die Einwohner immer mehr an den Rand drängt. ... Angesichts der wachsenden Nachfrage nach Land für Hotels und andere Tourismuseinrichtungen zielen die Behörden immer öfter auf einheimisches Land ab, sagte Emilie Pradichit, die Direktorin der Menschenrechtsgruppe Manushya Foundation, die diese Woche einen Bericht über die Rechte der thailändischen Ureinwohner veröffentlichte.“ (TIP-Online vom 30.9.2019)
Überall im Lande fressen sich Siedlungen für Besserverdienende sowie Guesthouse- und Hotelanlagen für den Tourismus immer weiter in zuvor intakte Wälder voran.

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„Die Indigenen Völker (in Thailand leben laut Frau Pradichit ca. 6 Millionen Ureinwohner, das sind über 9% der Bevölkerung, d.V.) haben keine rechtliche Anerkennung ihrer kollektiven und individuellen Land- und Ressourcenrechte, so dass sie häufig den Zwangsräumungen ausgesetzt sind. ... Die Behörden versprechen ihnen zwar im Ausgleich Arbeitsplätze in der Tourismusbranche, aber diese gleichen den Verlust ihres Landes bei weitem nicht mehr aus.“ (ebenda)

Im nun folgenden Abschnitt werde ich einige Fotos, die im Frühjahr 2009 während meines Besuchs der Kariang (Karen) im Nordwesten Thailands (nahe der Grenze Myanmars) ca. 65 Kilometer südlich von Mae Hong Son entstanden sind, dem Text hinzufügen, auch um ihn aufzulockern und anschaulicher zu gestalten (mehr unter: Fernöstliches Tagebuch vom April/Mai 2009).

Hier ein Beispiel der Lebensbedingungen der Kariang, die ich 2009 bei meiner zweiten Reise in die Berge südlich von Mae Hong Son mit meinem kundigen und mit den Kariang befreundeten Begleiter Aek besuchte.

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Im Waldgebiet der Karen auf dem 15 Kilometer langen sehr holprigen Weg nach Nong Kheaw am 29.4.2009

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Im Dorf Kew Camin der ,Weißen Karen’. Trotz der Einfachheit der Behausungen werden fast alle Hütten mit elektrischem Strom versorgt, der durch Solareinheiten gewonnen wird

Frau Pradichit wollte für ihren Bericht über die Situation der thailändischen Ureinwohner auch die thailändische Tourismusbehörde befragen, wurde dort jedoch kommentarlos abgewiesen.
Sie sagte weiter:
„Im Laufe der letzten Jahre wurden große Landstriche im ganzen Land als Waldreservate und als Nationalparks ausgewiesen. Dadurch wurden viele Gemeinden um ihre landesüblichen Rechte gebracht und mehr oder weniger um ihr Land beraubt.“ (ebenda)

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Das Dorf Huai Sai, errichtet und bewohnt von (weißen) Kariang, ca. 70 Km südlich von Mae Hong Son im April 2009

Ich gehe gegenwärtig davon aus, dass speziell die Kariang um Mae Hong Son keinen Umsiedlungsplänen der Regierung ausgesetzt sind, da das Gebiet sich bisher nicht auf der Liste ‚einzurichtender’ Nationalparks befindet. Aber man muss ein Auge darauf haben, welche Entwicklung diese ‚Ausweitungen’ nehmen.

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