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HELMUT RIELÄNDER | ||
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Zwei Monate später bekam ich von H.U.A. aus B. einige zusammenfassende, anerkennende und anregende Zeilen gesandt:
„Ich habe deine Berichte gelesen, besonders interessant fand ich die Beerdigungszeremonie (vermutlich die von Jok in den SOAN 40 vom Juni 2019, d.V.), wie wird Rei ohne den Buddhismus hier leben, habt ihr darüber gesprochen, ob sie die alltäglichen Dinge vermisst! Auch die Berichte über die Seidenstraße fand ich sehr interessant. Mit W. haben wir uns in einer kleinen Gruppe getroffen, um über die Entwicklung Chinas und den Teilaspekt Seidenstraße zu sprechen. Es wird interessant sein, von dir persönlich darüber zu hören.“
In der zweiten Hälfte des Oktobers, rund zehn Tage vor unserer Abreise – ich war gerade damit beschäftigt, meine ‚Restfarben’ (in Tuben und Töpfen) einzupacken – erreichte mich eine letzte Mail von meinem treusten Leser K.N. aus B., der schrieb:
„... daher haben wir auch lange nichts von einander gehört. Verzeih!
Ganz kurz zu Deinem Malerkollegen aus dem Isaan. Also meine Sache sind so folkloristische, bunte Bilder nicht, aber man muss sie wohl auf dem Hintergrund der Thaikultur betrachten.“
Ja, nur so kann ich mit den Formen und Inhalten der hier praktizierten und zu Leinwand oder Papier gebrachten Kunst umgehen. Da bin ich schon froh, wenn aktuelle, weltliche Themen verarbeitet werden (wenn auch manchmal etwas verklausuliert, wie im Fall der Arbeiten von Noi).
Ein von mir vor Jahren produziertes Bild, das ich noch einmal partiell überarbeitet habe. Ein Beispiel für farbenfreudige ‚Folkloristik’ mit besonderer Blickrichtung: ‚Ein unreines Bild’ (100 x 70 cm, Acryl auf Leinwand, 2014 - 2019)
K.N. sprach noch ein weiteres Problem an, was mich und Rei in den nächsten Wochen und Monaten beschäftigen wird:
„Du bist also im Aufbruch und planst eine längere Thailand-Abstinenz, wenn ich Deine Ausführungen richtig interpretiere. Ist denn die Situation mit Rei (Sprache, berufliche Qualifikation etc.) verändert, sodass Ihr hier unbeschwert, frei von finanziellen Bedenken leben könnt?“
Das treibt mich natürlich auch um und an, da es nicht nur gilt, dass Rei sich in Sprach- und Integrationskursen fortbildet (damit ihr Aufenthaltstitel nicht auf tönernen Füßen steht), sondern auch eine adäquate Beschäftigung findet, um unseren Unterhalt in ,D’ aufzubessern und für ihre Familie hier in Thailand sorgen zu können, die ja weiterhin auf sie angewiesen sein wird!
Es kommt in den kommenden Monaten auch sehr darauf an, wie sich unsere materielle Situation gestaltet.
Erst einmal ist Rei recht selbstständig und praktisch veranlagt, was das Tägliche anbelangt. Es hapert aber weiterhin mit der Sprache, was beim Finden einer Arbeit oder Ausbildungsstätte zum Hindernis werden kann. Inwieweit ihre Kontakte mit Freundinnen in,D’ (per ‚Gesichtsbuch’) verlässliche Informationen über Verdienstmöglichkeiten, Kurse und das Leben im Allgemeinen hergeben, vermag ich nicht zu beurteilen. Rei war immerhin ja bereits vier Mal in ‚D’ und ist eigentlich gut zurechtgekommen. Sie kann recht selbstständig einkaufen und Freundinnen besuchen, darüber hinaus gibt es in B. auch ein buddhistisches Zentrum (am Stern) und eine größere buddhistische Gemeinde.
Zehn Tage vor unserem Abflug erreichte mich eine weitere Mail von einem sehr aufmerksamen Leser und Freund, D.S. aus B., der auf einen erhellenden Artikel in der NZZ (Neue Zürcher Zeitung) über den neuen König Thailands hinwies, den ich aber bereits am Vortage gelesen hatte. Der Artikel thematisiert das Machtgebaren des Königs, das auch von führenden Militärs unterstützt wird, wie dem ranghöchsten ultaroyalisten General Apirat Kongsompong, der Demokratiebestrebungen mit kommunistischem Widerstand gleichgesetzt hat. An mehreren Beispielen wird in dem Artikel der ‚unverblümte Machtanspruch’ des Militärs und des Königs verdeutlicht und an Maßnahmen, Begebenheiten und Äußerungen der führenden Elite belegt. Der Artikel erschien kurz vor unserer Abreise und es blieb keine Zeit mehr, diesen entsprechend zu würdigen.
Ich möchte allen an Thailand interessierten Lesern diesen Artikel mit dem Titel: Thailands König schanzt sich immer mehr Macht zu wärmstens empfehlen, zeigt er doch auf, in welcher Weise der König, die Regierung und das Militär versuchen, die demokratisch gewählte Opposition zu diskreditieren (link).