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HELMUT RIELÄNDER | ||
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Insgesamt waren weit mehr Gäste als erwartet erschienen. Es war ein wahres Gewusele, dass sich nun im Haus und Garten der Verstorbenen abspielte. Auch Losverkäufer waren mit ihren mappenartigen Klappbauchläden unterwegs?! Ich zählte in den zweieinhalb Stunden unserer Anwesenheit dort sechzehn Losverkäufer (die Lotterie findet immer in der Mitte und am letzten Tag des Monats statt).
Inzwischen war die Zeit fortgeschritten und die Mittagshitze breitete sich lähmend über die Anwesenden aus. Die drei Novizen stellten fest, dass ihre Jiwons immer wieder verrutschten. Durch das Schwitzen und durch Bewegungen schienen sich diese immer wieder selbstständig zu machen, verloren ihre Spannung oder fielen einfach nicht mehr wie gewünscht. Somit mussten die großen safranfarbenen Tücher immer wieder neu angelegt, gewunden und gerollt werden. Soweit es ging, halfen sich die drei jungen Männer dabei gegenseitig.
Es dauerte noch ein Weilchen, bis alle drei ihre Jiwons entsprechend gerollt, gewickelt und hingezuppelt hatten. Anschließend saßen sie dann auf der kniehohen Umfriedung des überdachten Vorraums und schauten versonnen in die satte grüne Reislandschaft.
Es war nun bald 13:00 Uhr und die Sonne stand fast im Zenit. Auch die Luft stand, obwohl größere Kumuluswolken über den sonst blauen Himmel zogen.
Plötzlich rissen Kanonenschläge die Gemeinde aus der ‚Wärmelethargie’ dieses Montagmittags. Von nun an wurde nur noch recht wehleidige Kniegeigenmusik gespielt ... und um die Ecke bog eine Gruppe Männer (incl. Otai), die den Sarg mit den sterblichen Überresten der Verstorbenen den Weg durch die Reisfelder trug.
Es brauchte eine Zeit, bis die Sargträger – begleitet durch die Kniegeigenmusik – den Pritschenwagen in der durch das Dorf führenden Hauptstraße erreicht hatten, auf dem der Sarg zur Kremierungsstätte transportiert werden sollte.