![]() | ![]() | ![]() | ![]() | |||||
![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() |
HELMUT RIELÄNDER | ||
![]() | ![]() | ![]() |
![]() | ![]() | |||
![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() |
![]() | ||||
![]() | ||||
![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() |
Keine zehn Minuten später hatten wir das kleine Dorf, in dem Otais Mutter als Witwe lange alleine gelebt hatte, am Rand von Loei erreicht. Wir konnten mit dem Pickup nicht direkt vorfahren, da das Haus etwas abseits von der Hauptstraße liegt, umgeben von Reisfeldern.
Nach einem fünfminütigen Fußmarsch erreichten wir das Elternhaus Otais und wurden sogleich von ihm begrüßt. Um das mittelgroße Haus waren insgesamt drei große Zelte aufgeschlagen, unter denen schon eine ‚illustere Ansammlung’ von Verwandten, Kollegen, Nachbarn und Freunden Platz genommen hatte und mit kleinen Drinks und Leckereien versorgt wurden. Otai schleppte – sehr aufmerksam – einen über 1,20 Meter hohen Ventilator herbei, damit’s dem ‚fremden Mann’ aus dem fernen Europa nicht zu heiß werde. Es war inzwischen kurz nach 11:00 Uhr vormittags und die Temperaturen waren noch erträglich.
Nachdem wir uns ein wenig gestärkt und etwas erfrischendes Wasser zu uns genommen hatten, bereitete ich den hier üblichen Geldbeitrag von Rei und mir vor und übergab ihn Mon, der ‚Finanzchefin’ der Feier. Danach betraten wir die Diele des Farmhauses, um für Otais Mutter Kerzen, Räucherstäbchen und ein Gebet darzubringen.
Otai, inzwischen ‚angemessen im Wichs’ seiner besten Polizeiuniform und Mon führten uns anschließend um das Haus zu einem weiteren Eingang, in dem kaum Menschen waren, um uns ihren Sohn Gann (oder Gun/ Englisch für Schusswaffe – welch martialischer Name für einen schüchtern wirkenden jungen Mann im ‚zarten’ Alter von 23 Jahren?!) im Gewand eines Mönches vorzustellen.
In Thailand ist es Brauch, dass entweder junge Verwandte oder auch Jugendliche aus dem Dorf an einem Tag der Kremierung als Novize zu ‚Mönchsehren’ gelangen.
Nach kurzem Begrüßen von Gann, dem ich das erste Mal im Spätherbst 2014 im elterlichen Wohnhaus in Ban Poon begegnet war, begab ich mich noch einmal zurück zu den essenden und trinkenden Trauergästen ums Eck. Dabei wurde mir bewusst, in welch lieblicher Landschaft diese große Familienfeier abgehalten wurde.
Knackig grüne Reisfelder umgeben die weit auseinander stehenden Bauerngehöfte des Dorfes am Rand von Loei
Nun tönten auch Mo Lam Musik und Trauerlieder mit ,Kniegeige’ aus den großen Lautsprechern eines Trucks, der neben dem Haus der Verstorbenen geparkt war.
Als wir wieder unter den Zeltplanen ankamen, füllten sich die Tische und Stühle für die Trauergäste zunehmend. Um Nachströmenden Platz zu machen, wichen wir zum Vordereingang aus und leisteten Gann und seinen drei anderen ‚Zeitnovizen’ Gesellschaft. Dort waren fast alle mit ihren Smartphones oder Tablets beschäftigt.