HELMUT RIELÄNDER
Malerei, Grafik und Installationen

HolzpfeillinksHolzpfeilrechts
Südostasiatische Notizen

Bestimmten Geistern wird offenbar ganz besondere Verehrung zuteil: so fand ich einen Stamm, dessen Geister mit besonders vielen Stoffen, Girlanden, Kränzen, Bündeln von Kerzen und verschiedenen Getränken verehrt wurden. Andere wieder wurden mit (Mode-) Schmuck, teuren duftigen Stoffen und auch Kosmetika (Nagellack und Schminke) verehrt. Anscheinend handelt es sich hier um ‚weibliche Geister’?!?

IMG_OKT19-64IMG_OKT19-65

Inzwischen hatten sich Amm und Rei nach Ableistung ihres tham buun auch zu uns und den heiligen Bäumen gesellt. Gleich zu Beginn dieses größeren Areals mit den Baumstämmen befindet sich eine besonders große Geistheimstatt. Dieser ‚Kaventsmann’ eines Stammes war stark von Thais umlagert und an vielen Stellen mit weißem Puder eingerieben. In einigen seiner Vertiefungen waren Geldgaben (in Form von Münzen) abgelegt.

IMG_OKT19-66IMG_OKT19-67

Auch Amm verharrte an einem heiligen Baumstamm und rieb mit Puder auf der Rinde des sehr verästelten alten Geisterbaumes. Heinz erklärte mir, dass die Thai-Buddhisten dieses ,Ritual’ zum Sichtbarmachen von Zahlen pflegen, um Glückszahlen für die nächste Lottoziehung zu erhalten. Ein Teil der Opfergaben soll von glücklichen Gewinnern stammen?!

IMG_OKT19-68IMG_OKT19-69

Eine ähnliche Prophezeiungssuche hatte ich vor 4 Jahren beim Besuch des Wat Kham Chanot bei Ban Dung schon einmal erlebt. Da war es nur Wachs, dass an heiligem Ort ins Wasser geträufelt wurde (siehe auch SOAN 9 vom September 2015)!.
Hier wurde zudem unter Zuhilfenahme modernster Hilfsmittel (Smartphone) von Rei und Amm versucht, dem Geheimnis der ‚richtigen’ Lottozahlen näher zu kommen!

IMG_OKT19-70IMG_OKT19-71

Am 6. des Monats vermerkte ‚der farang’, die thailändische Stiftung für Gesundheitsförderung (Thai Health) zitierend, dass „... 30,42 Millionen Thailänderinnen und Thailänder oder 57 % der Bevölkerung spielen. ... Laut ‚The Nation’ zeigt die Untersuchung im Vergleich zum Vorjahr einen signifikanten Anstieg von neuen Spielern auf 1,49 Millionen im Gegensatz zu 700.000 im Jahr 2018.“ (aus: ‚der farang’ vom 6.10.2019)

Beim Gang über das unmittelbar den Wat umschließende Gelände bemerkte ich eine Kobra, die nicht nur täuschend echt aus Zement erstellt war, sondern der in diesem ‚Naga-Zustand’ auch etwas Heiliges anhaften soll (Bild links).
Rei ging einige Meter weiter und ‚zog’ an einem Automaten Fischfutter als Spende für die dicken Fische im See, den wir noch besuchen wollten (Bild rechts). Als die Ware ausgeworfen wurde, ertönte als Dankeschon das klassische Stück ‚Für Elise’ von Ludwig van Beethoven!

IMG_OKT19-72IMG_OKT19-73

Beschwingt zog sie von dannen in Richtung See und fütterte die hungrigen Mäuler der größeren Fische, die den Mönchen und ihren Helfern als Nahrungsquelle dienen, aber auch auf Märkten in der Umgebung veräußert werden; neben Kakteenzuchten und Gemüseanpflanzungen ein Nebenverdienst für die Mönche, die sonst keine Einkünfte haben/ haben sollten, es sei denn bei Familienfeierlichkeiten, besonders bei Hochzeiten und Kremierungen.

IMG_OKT19-74IMG_OKT19-75

weiter >>>
<<< zurück