HELMUT RIELÄNDER
Malerei, Grafik und Installationen

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Südostasiatische Notizen

Zwei Tage später berichtet der farang, dass inzwischen 31 Provinzen unter Wasser stünden. Die Überschwemmungen hatten bereits 16 Todesopfer gefordert und 1.438 Menschen mussten aus den Fluten evakuiert werden.
„Um den in Not geratenen Menschen effektiv helfen zu können, arbeite seine Behörde (so der Behördenchef der Katastrophenschutzbehörde Chayaphol Thitisak, d.V.) eng mit den Provinzämtern, der Armee und weiteren relevanten Stellen zusammen. Zur Verfügung gestellt werden Hilfskräfte und -mittel sowie Pumpenanlagen, um die Wassermassen zu bekämpfen. Eingesetzt werden auch flache Boote, ...

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... um die Menschen und ihre Habseligkeiten zu bergen. Vor Ort sind Sachverständige, die die Schäden begutachten, um finanzielle Hilfsmittel beim Finanzministerium zu beantragen.
Da in vielen Landesteilen immer noch sintflutartige Regenfälle vorherrschen, wird die Bevölkerung vor Sturzfluten und Erdrutschen gewarnt, weshalb die Behörden die Lage genau beobachten, um schwere Katastrophen zu verhindern.“
(‚der farang’ v. 6.9.2019)

Nun ist auch die Gegend um die Hauptstadt Bangkok in Gefahr, da der Pegel des Flusses Chao Phraya, zu dessen Ufern die Hauptstadt liegt, um zwei Meter gestiegen ist. Die Wassermassen des Nordens, der Mitte, zu geringem Maße die des Nordostens, erreichen in den nächsten Tagen die Hauptstadt.
Mitte des Monats soll das aufgestaute Wasser des Chao-Phraya-Damms abgelassen werden, um ihn auf die nun ‚in Anmarsch’ befindliche Flut vorzubereiten. Die Provinz Ayutthaya im Norden der Hauptstadt, die wichtigste historische Baudenkmäler Thailands beherbergt, ist – ähnlich wie bereits 2011 – in Gefahr, durch die eintreffenden Wassermassen und das ‚Umleiten’ auf die Felder in der Umgebung der historischen Stadt wieder in Mitleidenschaft gezogen zu werden?!
Die Reisbauern der Provinz wurden aufgefordert, ihre Ernte nun einzufahren, um die Felder fluten zu können. Man hofft, nach Einbau von Flutbarrieren und neuen Pumpensystemen eine verheerende Flutkatastrophe wie jene vor acht Jahren verhindern zu können.
Zwei Tage später ist das eingetroffen, was allgemein befürchtet wurde:
„Bewohner der tiefer gelegenen Gebiete von Ang Thong und Ayutthaya haben ihre Unterkünfte verlassen und ihre Habseligkeiten auf höher(e) (gelegene, d.V.) Ebenen gebracht, weil aus dem Staudamm Chao Phraya große Mengen Wasser entlassen ... und ihre Häuser überflutet (wurden).

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Das Royal Irrigration Department (RID) überwacht die Einleitungen am Stausee und erwartet ein Hochwasser von 40 bis 50 Zentimetern über dem Normalpegel. Die verantwortlichen Personen des RID erklärten, dass das Abfließen aus der Flussaufstauung so gehalten werden solle, dass erst bei fortschreitendem Hochwasser auf die noch nicht vollständig abgeernteten Reisfelder abgeleitet werden müsse. Diese Gebiete sollen dann zu Wasserrückhaltebereichen genutzt werden. Die Kapazität dieser Bereiche soll rund 1.500 Millionen Kubikmeter Wasser betragen.
Bereits jetzt stehen einige Gebiete und ca. 20 Häuser unter Wasser. Laut RID ist mit einem Anhalten der Überschwemmungen über Wochen zu rechnen! (Infos nach ‚der farang’ v. 9.9.2019)

Auch unsere Gegend des nordöstlichen Isaan muss immer wieder unter den Überschwemmungen leiden. Dieses Mal haben wir noch verhältnismäßig Glück gehabt und trotzdem lief auch bei uns die elektrische Wasserpumpe zwei Nächte lang fast ununterbrochen.
Besonders betroffen ist die von hier aus ca. 185 Km südlich gelegene Provinz Khon Kaen. Der stellvertretende Premier Prawit Wongsawan besuchte am 7. September diese von Ertrunkenen und Obdachlosen gebeutelte Region.
„Er versicherte den Einheimischen, dass die Regierung rund um die Uhr für die Unterstützung der Flutopfer arbeite, und wies die Beamten an, die Hilfe zügig zu beschleunigen, insbesondere beim Wiederaufbau und der Reparatur von Häusern sowie bei der Wiederherstellung öffentlicher Einrichtungen.
Währenddessen informierte der Gouverneur von Khon Kaen General Prawit über den Sturmbericht und sagte, ‚Podul’ habe etwa 2.500 Häuser, 24 Reissilos, 14 Viehställe, 53 Straßen, 4 Wehre und 10 Dämme beschädigt.
Der Gouverneur sagte weiter, dass der Sturm auch in mindestens sieben Wohngebieten Sturzfluten verursachte. Die Behörden in der Provinz entsandten sofort Teams, um kurz nach der Katastrophe erste Hilfe zu leisten.“
(‚der farang’ v. 8.9.2019)

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Der stellvertretende Premier und General Prawit Wongsuwan verteilt ‚Plastiktüten mit Hilfsgütern’(?) an die Betroffenen in Khon Kaen

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