HELMUT RIELÄNDER
Malerei, Grafik und Installationen

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Südostasiatische Notizen

Südostasiatische Notizen 5
vom 01.09. bis 30.09. 2014
Ban Poon/ Ban Phue 30.09.2014

In diesem Monat September fällt mir der Anfang der Notizen nicht so leicht, wie in den fast vier Monaten zuvor. Nicht, dass zu wenig geschehen wäre, aber das durchweg emotional positive Verhältnis zu meinem Gastland ist ‚etwas löchrig’ geworden. Es mag nicht nur dem Wetter geschuldet sein, das sich am Anfang des Septembers von seiner durchweg nassen Seite mit weiterhin hohen Temperaturen zeigte, sondern auch an der Einsicht, dass die Kultur und der Umgang der Menschen untereinander - und auch mit mir als Europäer - mir im Grunde doch sehr fremd ist und auch häufig zu Missverständnissen oder auch Unverständnis führen kann.

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Der heftige Regen des Südwestmonsuns tränkt den Isaan in diesen Tagen mit starken Wolkenbrüchen. Das Haus der Wongkhens liegt glücklicherweise erhöht. Es hindert die Wassermassen aber nicht daran, die Erde und den Sand auf die tiefer gelegene betonierte Straße zu spülen und diese für Stunden in einen vier Meter breiten und zwanzig Zentimeter tiefen reißenden Bach zu verwandeln.

In dieser Zeit ist es schier unmöglich, die Straßen und Wege des Dorfes zu befahren, geschweige denn zur ‚Kreisstadt’ Ban Phue oder gar nach Udon Thani vorzudringen. Diese Wetterlage hielt fast fünf Tage ununterbrochen an. In dieser Zeit widmete ich mich ausgiebiger der Malerei. Aber dazu später.

Noch in der vorletzten Woche des Augusts beschlossen Freund Heinz und ich, einen Ausflug in die Berge um die Stadt Loei rund 200 Kilometer nordwestlich von Udon Thani zu machen.

Also machten wir uns am späteren Vormittag eines Montags, nachdem ich die Strecke Ban Poon – Udon Thani mit meinem Pick-up zurückgelegt hatte, auf den Weg Richtung Westen. Als fahrbaren Untersatz entschieden wir uns für Heinzens Toyota-SUV, da dieser bequemer und geräumiger ist, höhere PS-stärken besitzt und mit einem Navi ausgestattet ist. Zuvor hatte ich mir aber trotz des Navigationssystems eine ‚Bilingual Map’ von ‚Northeastern Thailand’ besorgt. Ich wollte die Tour auch für mich nachvollziehen, Eintragungen machen etc..

Der erste Streckenabschnitt dieser geplanten Zweitagestour verlief von Udon Thani nach Nong Bua Lam Phu. Die Strecke ist wenig kurvig. Rechtsseitig liegen die Hügel und Erhebungen Richtung Suwannakhuha. Nach weiteren 72 Kilometern hinter der Ortschaft Erawan wird die ausgebaute Landstraße kurvenreicher und führt über einige kleinere Hügel. In Ban Wang Saphung ‚machten wir Station’ und nahmen in einer kleinen Garküche (krua) eine guai tiao (eine Reisnudelsuppe mit Fleischeinlagen, etwas schärfer angerichtet) zu uns. Nach dem Essen suchten wir vergeblich nach dem auf meiner Straßenkarte avisierten Siridhorn Art Center. Also weiter – nun in nördlicher Richtung die 23 Kilometer zur Stadt Loei. Auf diesem immer hügliger werdenden, gut ausgebauten Straßenabschnitt rückten nun die nordwestlich gelegenen Berge immer stärker ins Blickfeld. Kurz darauf passierten wir Loei mit seinem recht ‚niedlichen’ ‚Loei Airport’ direkt an der Straße gelegen.

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Kartenausschnitt des Nordens vom Isaan: Die grüne Strecke kennzeichnet die Strecke Ban Poon – Udon Thani (ca. 65 Km). Die rote Strecke beschreibt den Weg (ca. 128 Km) von Udon Thani nach Loei.

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