HELMUT RIELÄNDER
Malerei, Grafik und Installationen

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In Bangkok, aber auch im übrigen Thailand, werden die Isaan-Bewohner häufig als khon lao (Laoten) bezeichnet. Diese Region zählt in Thailand zu einem der ärmsten und trockensten Gebiete.

Durch eine in früheren Jahren falsch verstandene Rodungs- und Landwirtschaftspolitik sind Teile des Landes verödet. Den Rest besorgten dann die darauf folgenden heißen Sommer und die Bodenerosion.

„Der thailändischen Regierung ist es bisher nur bedingt gelungen, die wirtschaftliche Lage des Nordostens zu verbessern. In den 1980er Jahren wurde ein Wiederaufforstungs-Programm ins Leben gerufen, das Isaan Khiao („Grünes Isaan“), dem auch ein gewisser Erfolg beschieden war; weite Strecken des Isaan wirken heute grüner als vor zehn Jahren. Auch die Städte wirken deutlich wohlhabender, aber das ist wohl dem allgemeinen Wohlstandsanstieg in Thailand zu verdanken, der auch in den Isaan durchsickert.

(aus: Krack, Rainer; Vater, Tom; Thailand Handbuch – aus der Reihe Reise Know-How; Bielefeld 2011; Seite 529)

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Studie von Reis Hof: Young Khau/ Reisvorratshaus

Viele der im Isaan ansässigen Reis- und Zuckerrohrbauern müssen sich wegen der geringen Erträge ihrer Höfe als Saisonarbeiter – außerhalb der hiesigen Erntezeit – im Ausland, in Bangkok oder Pattaya verdingen. Die Männer arbeiten überwiegend als ungelernte Arbeiter/als Billigarbeitskräfte in Südkorea, Israel oder Taiwan, hauptsächlich in der verarbeitenden Industrie und Landwirtschaft, oder gehen gar zur Blaubeerernte nach Schweden. Die Frauen arbeiten vielfach als Schneiderinnen. Beim Taxi fahren in Bangkok trifft man fast ausschließlich auf Männer aus dem Isaan, bei den Restaurant- und Barbeschäftigten in der Hauptstadt sowie in Pattaya sind es häufig weibliche Angestellte aus dem Isaan. Das erzielte Einkommen dient der Versorgung von Familie und Hof, der nicht genug abwirft und vornehmlich zur Selbstversorgung (weiter)betrieben wird.

Als ich vor fast sechs Jahren den Isaan entlang des Mekongs bereiste, fiel mir die Schönheit dieser Landschaft, aber auch die Armut der ländlichen Bevölkerung auf. Alle waren überwiegend sehr freundlich und zuvorkommend (siehe: Fernöstliches Tagebuch v. Oktober 2008). Ursprünglich war dieser Landstrich blühend und kulturell hoch entwickelt. Das östlich von Udon Thani gelegene Ban Chiang zeugt von der hohen und recht frühen Entwicklung dieses Landstriches (3000 - 5000 Jahre vor unserer westlichen Zeitrechnung). Vor rund fünfzig Jahren wurden hier Töpferwaren, Bronzeschmuck und Waffen bei Ausgrabungen in großer Zahl zu Tage gefördert (seit 1992 UNESCO Weltkulturerbe). Zur Zeit der Funde galt die Entdeckung in Ban Chiang als Sensation, waren doch diese Bronzen älter als die aus China und Mesopotamien bekannten (nach: Krack, Rainer ... a.a.O. Seite 551).

Südostasiatische Notizen
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