HELMUT RIELÄNDER
Malerei, Grafik und Installationen

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Südostasiatische Notizen

Südostasiatische Notizen 39
vom 01. bis 30.05.2019
Ban Phue/ Thailand

Noch vor der Monatswende, am Nachmittag des 30. April, trafen Rei und ich vor Ice’s ehemaliger Schule Mon (wife of policeman Otai), die damit beschäftigt war, mit anderen Freunden vom Pickup unter einem großen Sonnenschirm Durianfrüchte zu verkaufen. Die Haupterntezeit der Durian sind die Monate Mai und Juni. Die Frucht ist eine Malvenart und stammt aus dem Dschungel Thailands. Seit Jahrzehnten wird sie mittlerweile auf Plantagen angebaut. Die Bäume können bis zu vierzig Meter hoch werden. Hauptproduzenten der Frucht sind Indonesien (200.000 t), Malaysia (400.000 t) und Thailand (950.000 t). (Zahlen von 1996 aus: Wikipedia.) Die Konsistenz wird als ‚puddingartig’ beschrieben, das Aroma mit ‚süß, nach Vanille schmeckend sowie nach Wallnuss und Zwiebel mit einem undefinierbaren Beigeschmack’. Beim Öffnen der Frucht entströmt dem Innern ein nach Ammoniak, Essig und Erbrochenem stinkender Geruch. Dieses gilt um so mehr bei fortgeschrittener Reife, die das Fruchtfleisch in einen cremigen Matsch verwandelt. Es gibt – wie bei vielen anderen Früchten auch – beliebte und nicht so beliebte Arten. So werden in Thailand von den Hauptsorten Cha-Nee, Gan-Yao, Graduum, Kann-Yao, Morn-Thong, und Nam-Kiew besonders die Früchte der Morn-Thong bevorzugt. Mit diesen hatten wir es auch auf dem Pickup zu tun. Rei war so begeistert, dass wir eine der kokosnussgroßen stacheligen Früchte erstanden.

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Mon’s Verkäuferkollege wählte eine der Früchte aus, wog sie, gab den Preis bekannt und zerteilte das – wie sich dann herausstellte – reife, aber nicht überreife Exemplar. Ich stellte fest, dass die Schale, die in den Abfall kam, beträchtlich dick war. Deshalb auch das Wiegen vor dem Abpacken des Fruchtfleisches! Pro Kilogramm bezahlten wir 120 THB (3,36 €). In Geschäften können es bis zu 200 THB (5,60 €) und mehr sein (letzteres ist der Preis zum Ende der Verkaufssaison).
Den Früchten entströmt nach kurzer Zeit, wenn sie nicht hermetisch verpackt sind, ein mehr oder weniger penetranter Geruch, der mir auch schon auf Busfahrten in die Nase gestiegen war. Daher ist in bestimmten Bereichen (besonders in Flugzeugen und anderen geschlossenen Räumlichkeiten) das Mitführen von Durians untersagt (siehe Bild unten rechts). So soll es neulich auf dem Airport in Singapur zu einer Verweigerung der Starterlaubnis eines Flugzeugs gekommen sein, nachdem sich Passagiere beschwert hatten, weil ein Fluggast Durian im Handgepäck mitführte.

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Wir konsumierten die Frucht später am Abend, für mich geschmacklich wieder einmal undefinierbar und etwas fremd. Ich war bereits nach der Menge von zwei Esslöffeln ‚pappsatt’ ... und verzichtete auf weiteren Verzehr! (Es soll auch schon zu argen Blähungen gekommen sein und mit Alkohol verträgt sich Durian gar nicht!)

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