Der folgende Zug wurde von einer/ einem hochgewachsenen Kathoey angeführt (Bild unten rechts):

Mon hatte Rei zwei Tage zuvor erzählt, dass sich eine Gruppe von Kathoeys zusammengefunden hat, um einen exotischen Beitrag zum Songkran-Umzug in Ban Phue zu leisten. Auf den folgenden Bildern ist zu sehen, dass dies mit Schmuck aus Palmenzweigen bewerkstelligt worden ist.

Zum Schluss kamen noch einige Wagen und Musikgruppen die Hauptstraße in Ban Phue herunten sowie ein gut dekorierter Pritschenwagen mit einer auf einem Pappmaché-Schwein (Glücksbringer und diesjähriges chinesisches Horoskop-Wesen) sitzenden Dorfschönheit. Hinter ihr der rot eingefärbte Nationalvogel Kruth mit ausgebreiteten Schwingen und ganz vorne, etwas klein, ein Bild des im Mai zur Krönung anstehenden Königs Rama X!

Womit wir auch schon bei der Politik wären. Nachdem König Bhomipol Adulyadej (Rama IX) im Oktober 2016 verstorben ist, soll im nächsten Monat sein Sohn Maha Vajiralongkorn Bodindradebayavarangkun in einer mehrtägigen Krönungszeremonie als neuer thailändischer König (Rama X) inthronisiert werden.
Bereits lange vor den Wahlen, die auf den 24. März verschoben wurden, gab es von vielen Seiten Bedenken, dass der späte Wahltermin zeitlich mit dem Vorbereitungen zu den Krönungsfeierlichkeiten kollidieren könnte.

Ein offizielles Wahlergebnis liegt allerdings bis heute (21.4.) noch nicht vor, im Gegenteil:
„Die Wahlkommission (EC) ordnete am Donnerstag (18.4.2019, d. V.) eine nochmalige Stimmenauszählung in der Provinz Nakhon Prathom (gemeint ist wohl Nakhon Pathom 50 Kilometer westlich von Bangkok, d.V.) und eine neue Wahl in Chumphon (liegt 460 Kilometer südwestlich von Bangkok, d.V.) an, obwohl die Frist für die Bekanntgabe der offiziellen Ergebnisse der Parlamentswahl vom 24. März bald abläuft.“ (aus: ‚der farang’ vom 19.4.)
Der stellvertretende Generalsekretär der EC begründete die Nachzählung in dem entsprechenden Wahlkreis der Provinz Nakhon Pathom (mit 240 Wahllokalen!) mit Unregelmäßigkeiten bei der Auszählung. Was Chumpon betrifft, müsse ‚ ... in einem Wahlkreis wegen Unstimmigkeiten neu gewählt werden’.

Einen Tag zuvor hatte der demokratische Abgeordnete Thepthai Senapong den drei größten Parteien den Vorschlag unterbreitet, ‚eine Regierung der nationalen Einheit zu bilden’ (‚der farang’ vom 17.4.2019), was aber von den Sprechern der Partei Phalang Prachara (PPP), der Partei Future Forward und der Phue Thai Partei (PTP) einhellig abgelehnt worden ist. Der Sprecher der PTP, Ladawan Wongsriwong äußerte sich zu einer weiteren Verzögerung: “Je länger die Bildung einer neuen Regierung aufgeschoben wird, desto mehr Anleger werden das Vertrauen in Thailand verlieren“ (ebenda). Er ist der Meinung, dass eine Regierung der nationalen Einheit die Situation nur noch verschärfen würde.

Am Ostermontag (22.4.), den man hier im buddhistischen Thailand als Feiertag weder kennt noch begeht, gab der Generalsekretär der Pheu-Thai-Partei Phumtham Wechayachai bekannt, dass er mit den ‚sechs Alliierten Parteien’ bereit ist, ‚ ... eine Koalitionsregierung zu bilden, sobald die Wahlkommission die offiziellen Ergebnisse der Parlamentswahlen ... bekannt gegeben hat!’
Nun ist man hierzulande gespannt, wann die letzten Überprüfungen der Ergebnisse in Nakhon Pathom abgeschlossen und Neuwahlen in Chumphon durchgeführt sind, wonach dann endlich ein offizielles Wahlendergebnis vorliegt. Eine ‚schwere Geburt’ nach fast acht Jahren ‚wahlfreier Zeit’ in Thailand!
Da der Premier allerdings nicht nur von den gewählten Volksvertretern, dem Unterhaus des Parlaments (Repräsentantenhaus mit 500 Abgeordneten), sondern auch vom Oberhaus, dem Senat gewählt wird, in dem sich das Militär bereits ohne Wahl vorab 250 Sitze gesichert hat, ist die Wahl von Prayut Chan-o-cha so gut wie sicher.
Aus diesem Grunde konstatiert die Zeitung TIP-Zeitung für Thailand (mit deutscher Redaktion), dass „...Demokratische Aktivisten und Reformisten ... in den kommenden Jahren einen schweren Stand haben...werden!“ (aus ‚TIP – Zeitung für Thailand, April 2019, Seite 4)