HELMUT RIELÄNDER
Malerei, Grafik und Installationen

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Südostasiatische Notizen

Für Marcus ist ein Aufenthalt hier auf dem Land ‚nicht ganz so spannend’. Er hatte ein bisschen darauf spekuliert, mit mir nach Laos zu reisen. Nun kam ich ja gerade von dort und musste nicht gleich wieder über die Grenze fahren, was auch wieder einige Kosten (Visum, Taxi, Hotelaufenthalt, Essengehen etc.) verursacht hätte. Stattdessen trafen wir uns sporadisch in Ban Phue zum Reden und Biertrinken, Pizzaessen etc..
Nach einigen Tagen rief Nit Rei an, um uns mitzuteilen, dass sie mit uns gerne einen Ausflug Richtung Mekong zum Fischessen unternehmen wollten. Wie sich dann herausstellte, wurden es neun Personen und zwei Pickups, die an dem trip teilnahmen. Wir brachen früh auf an diesem Tag, aber es stellte sich heraus, dass das auserwählte Fischrestaurant nordwestlich von Tha Bo erst am Nachmittag öffnen sollte. Letztlich landeten wir, wie schon häufiger zuvor, in einem der schwimmenden Restaurants vor der Promenade von Nong Khai. Es war wohl das gleiche Restaurant, dass wir mit Marcus und Nit das letzte Mal vor fast 5 Jahren (siehe auch SOAN 4 vom August 2014) besucht hatten. Es liegt auf einem Schwimmponton und ist über eine Treppe und einen Holzsteg von der Promenade aus zu erreichen. Nit’s Bruder, seine neue Frau Waht und ihre Kinder und weitere Kinder aus der Verwandtschaft waren mit von der Partie.

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Es war ein sehr leckeres Fischessen, mit Som Tam, Tom Yam Gung, Salaten, verschiedenen Saucen und Reis. Danach ging es – nach dem obligatorischen Gang über den Indochina-Markt und Einkäufen für Nit’s Studio (Massageölen, Dekorationsartikel, etc.) – wieder zurück nach Ban Phue.
Marcus und ich trafen uns noch zwei Mal. An einem Morgen kam er zum Frühstück zu uns. Er steht immer schon um vor 7 Uhr auf, um seinen Körper durch Laufen zu ‚stählen’. Somit war bereits um kurz nach 8 Uhr Frühstück bei uns angesagt (für mich ‚nachtschlafende Zeit’).

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Ein nettes Frühstücken ... in bekannter Sprache mit verschiedenen Brotsorten, Butter, Müsli, Joghurt, verschiedene Käsesorten, Salami, diversen Schinken, hiesiger Marmelade (OTOP) und lecker gekühlten Früchten (Mango, Ananas und Melone, von Rei zubereitet). Dazu gab es Kakao mit richtiger Milch für Marcus und wieder mal Darjeeling für mich, nachdem ich zuvor immer Grünen Tee von hier getrunken hatte.
Ein nettes Beisammensein mit einem ‚vernüftigen’ Frühstück.
Aber Marcus hielt es nur knapp zwei Wochen.

Es war die Zeit vor dem buddhistischen Neujahrsfest Songkran (vom 13. bis 17.4.).
Zu diesem hohen Fest – ähnlich wie bei uns um den Jahreswechsel – fahren die auswärtig Arbeitenden (aus Pattaya, von den Inseln, Bangkok und manche sogar aus dem Ausland) fast alle zurück zu ihren Familien in ihren Heimatorten. Bangkok ist dann – bis einen Haufen Touristen, die sich gerne mit Farbpulver bewerfen und mit Wasser übergießen – fast ausgestorben. Die Straßen insbesondere gen Nordosten und Norden aber sind um diese Tage hoffnungslos verstopft.
In der kleinen Kreisstadt Ban Phue fand, wie in den letzten Jahren auch, der große Umzug auf der Hauptstraße statt.
Gegen Mittag hörte ich die sonoren Bässe der Riesenboxen von den im Zug mitfahrenden LKW an unserer Straßeneinfahrt vorüberdröhnen. Rei war nach Ban Poon zum Vater und den Verwandten gefahren und war telefonisch nicht zu erreichen. Da der zweite Schlüssel vom Haus verschwunden war, ich die Tür daher nicht verriegeln konnte, konnte ich – das Haus im Auge behaltend – nur bis zur Einmündung der Narapiban Soi in die Hauptstraße gehen, wo bereits ein Teil des Zuges schon vorüberdefiliert war.

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Die Nachbarn hielten an unserer Straßenecke ein Wasserdepot mit mehreren großen Wassertonnen bereit, um die vorüberfahrenden Wagen und Tanzgruppen gebührend zu bespritzen.

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Auch ich wurde mit einem ordentlichen Schwall Wassers quer über den Rücken versorgt, als ich gerade Richtung stadteinwärts ein Foto machte. Erfrischend!! (bei um die 37°C!).
Prächtig geschmückte Wagen mit hübschen Damen und von jungen Mädchen eingerahmt passierten meinen Beobachtungsposten ebenso wie kleine Gruppen von Kathoeys (als Frauen verkleidete Männer, die diesen Umzug nutzten, um sich einzeln oder in Gruppen zu präsentieren).

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