HELMUT RIELÄNDER
Malerei, Grafik und Installationen

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Südostasiatische Notizen

Am nächsten Tag musste endlich nach über 30.000 Kilometern mein Pickup zur dritten Inspektion zu ISUZU gebracht werden. Zu diesem Zweck fuhren Hermann, Rei und ich nach Udon Thani. Hermann blieb bei Heinz und seiner Freundin Amm. Rei und ich fuhren zur Werkstatt besagter japanischer Autofirma im Süden Udons, um die zuvor telefonisch vereinbarte Inspektion vornehmen zu lassen.
Am Abend, nach einem weiteren Treffen mit Heinz, Amm und Hermann, fuhren Rei und ich nach erfolgreicher Inspektion (sehr gute Verbrennungs- und Verbrauchswerte = wichtig für den Verkauf in dreieinhalb Monaten) wieder nach Ban Phue. Am nächsten Morgen wollten wir mit unseren Freunden und Tochter Ice nach Kumphawapi, um den Talee Bua Daeng (See aus rotem Lotus) ca. 30 Kilometer südöstlich von Udon Thani zu besuchen.
In der Winterzeit zwischen November und Februar, wenn sich die Lotuspflanzen in Blüte befinden, bietet die anwohnende ländliche Bevölkerung Bootstouren über den See an.

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Aber erst einmal verfuhren wir uns hoffnungslos auf den kleinen verschlungenen Wegen rund um den größeren See und gelangten dabei an einen im Bau befindlichen Chedie.

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Erstaunlich ist, dass der Bau, durch ein Gerüst abgesichert, von oben nach unten erstellt wird! Die Gerüstkombination aus gerostetem Metall und Holz kommt aus der Nahsicht einer kunstvollen Skulptur nahe!

Erst nachdem wir durch Heinz’ ‚Navi-Eingabe’ den richtigen Weg zum Anleger gefunden hatten, konnten wir in den Lotussee ‚stechen’.

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Links im Hintergrund wieder der im Bau befindliche Chedi

Die Zeit war schon etwas fortgeschritten und wir befürchteten, dass sich die Kelche der Lotuspflanzen bald schließen würden. Aber noch zeigten sie uns ihre leuchtend roten, geöffneten Blüten.

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Die blühende Lotuspflanze hat im Buddhismus eine besondere Symbolik: sie steht für die Reinheit von Sprache, Geist und Körper, die über den Wassern der Begierde und Verbundenheit schwebt. Die in Kumphawapi vorherrschende rosafarbene Blüte repräsentiert Buddha und gilt als die höchste der Lotuspflanzen. Es gibt noch den weißen Lotus (er steht für spirituelle Perfektion und geistige Reinheit), den roten (er symbolisiert das Herz, seine Reinheit, Leidenschaft, Liebe und Mitgefühl) und den blauen (steht für Weisheit, Wissen und Sieg über die Sinne). Der Lotus ist nach buddhistischer Auffassung eines der acht Glückssymbole.
Er wächst häufig in stehenden schlammigen Gewässern. Aus diesen ‚Schmutzgewässern’ erheben sich die makellos wirkenden Blüten im Kontrast zur Nährquelle der Planze. Die Ursache für die makellose Reinheit ist der ‚Lotus-Effekt’. Dieser wird hervorgerufen durch feine genoppte Wachskristalloide.
Die unzähligen mikroskopisch kleinen Noppen bewirken, dass Schmutzpartikel und Wassertropfen nur wenige Kontaktstellen mit dem Blatt haben und daher nicht anhaften können. Wassertropfen perlen kugelförmig ab und nehmen dabei Schmutz- und Staubpartikel mit.
Forschern ist es gelungen, diese raue Mikrostruktur auf künstlichen Oberflächen nachzubilden. Der Lotuseffekt hat heutzutage viele Einsatzbereiche: es gibt Fassadenfarbe, die Wasser und Schmutz von Hauswänden einfach abperlen lässt und Silikonwachs, das auf verschiedene Materialien aufgesprüht werden kann.

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