HELMUT RIELÄNDER
Malerei, Grafik und Installationen

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Südostasiatische Notizen

Südostasiatische Notizen 36
vom 01.02. bis 28.02.2019
Ban Phue und That Phanom in Thailand

Gleich zu Beginn des Monats Februar, am 4. 2., hatte ich mich beim Immigration Office in Udon Thani einzufinden.
Zur Erklärung: nach meiner Ankunft vor drei Monaten hatte ich ebendort mein Rentnervisum um ein Jahr verlängern lassen. Innerhalb der Laufzeit des Visums ist alle drei Monate ein sog. 90-days-report erforderlich, um die Aufenthaltsadresse zu bestätigen. Die Einwanderungsbehörde in Udon Thani liegt auf dem Grundstück des örtlichen Polizeihauptreviers in einer kleinen Seitenstraße der Pho Si Road.

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Nach der Mittagspause (zwischen 12 und 13 h) war ich der erste in der Warteschlange und die Angelegenheit war in fünf Minuten erledigt. Die Bestätigung mit der Einladung zum erneuten Report am 4. Mai 2019 wurde ans letzte Blatt meines Reisepasses getackert und ich habe diesbezüglich wieder 3 Monate Ruhe!
Irritationen gab es durch Presseberichte um die Monatswende drei Tage zuvor, als von behördlicher Seite neue Anforderungen der Immigration für die Verlängerung des Rentnervisums ausgegeben wurden. Weiterhin sind hierfür entweder ein monatliches Mindesteinkommen von 65.000 THB (entsprach am 15.2.2019 rund 1.836 €) vorzuweisen oder ein Guthaben von mindestens 800.000 THB (entsprechend 22.602 €) auf dem Konto einer thailändischen Bank.
Ab dem 1. März 2019 muss nun „... laut den neuen Bestimmungen der Betrag für drei Monate nach der Erteilung oder Verlängerung des Visums auf dem Konto beibehalten werden, danach wird dem Antragsteller nur die Auszahlung der Hälfte des Betrages, sprich 400.000 € (entsprechend 11.301 €, d.V.) gestattet. Völlig offen blieb bisher auch die Frage, wie lange der Antragsteller warten muss, um zu erfahren, ob seine Visa-Beantragung- oder Verlängerung genehmigt wurde.“ (‚der farang’ v. 2.2.2019)
Mich tangiert das erst einmal nicht, da zum einen diese Regelung erst am 1. März 2019 gelten soll, zum anderen ich meine Visa-Verlängerung immer über meine monatlichen Bezüge (Rentenbescheide) beantrage, wobei ich über dem Satz liege. Viele Rentner allerdings können diese finanziellen Anforderungen nicht mehr erfüllen und sehen sich, wie Umfragen ergaben, bereits nach neuen Domizilen in preisgünstigeren Nachbarländern um. Immerhin ist der Wechselkurs des Euro seit dem Juli/ August 2018 beträchtlich (um 3 THB = 8,5 ct) gegenüber dem Vorjahr gefallen! Angesichts der aktuellen Dollar- und Euroschwäche muss der deutsche Rentner in Thailand nunmehr fast 180 € höhere monatliche Rentenbezüge vorweisen (oder 2.200 € mehr Guthaben auf einem thailändischen Konto).
Vor diesem Hintergrund haben die zahlreichen Visaagenturen, die Visaantragstellern gegen Entgelt behilflich sind, einen enormen Zulauf erfahren. Wie die deutschsprachige Online-Zeitung Thailand TIP am 15.2. berichtete, ist diese Hintertür seit Kurzem allerdings verschlossen, nachdem der Chef der Einwanderungspolizei, Generalmajor Surachate Hakparn (Big Joke), durch eine Razzia bei einer der größten Agenturen, der CBS World Co Ltd., gefälschte Visa, falsche Stempel und Marken einer Einwanderungsbehörde hat sicherstellen können.
Bereits im Januar hatte Big Joke damit begonnen, thailändische Einwanderungsbeamte wegen Korruption und der Annahme von Bestechungsgeldern zu verhaften (s. ebenda).
Im zweiten Drittel des Februars mehrten sich in der deutschsprachigen Presse die Hinweise auf eine weitere, schon seit Langem bestehende Alternative für ein Jahresvisum, das sog. ED- (Education-) Visum:
„Eine günstige und einfache Art und Weise, mit einem Jahresvisum weiterhin in Thailand zu leben, bietet sich mit einem ED-Visum (Studienvisum). Hierfür ist weder ein Betrag auf eine Bank zu hinterlegen, noch muss man das geforderte Mindesteinkommen aufbringen. Die einzige Voraussetzung ist, dass man sich in einer vom Thailändischen Bildungsministerium lizensierten Schule (Sprachschule, Tanzschule, Thaibox-Schule o.ä.) zu einem Bildungskurs anmeldet und 4 Mal wöchentlich für je 2 Stunden am Unterricht teilnimmt. Das ED-Visum wird anfangs in einem thailändischen Nachbarland oder auch vom eigenen Heimatland aus für erst einmal 90 Tage erteilt und wird dann immer für weitere 90 Tage verlängert. Lediglich 1 Mal pro Jahr muss man für eine Visaerneuerung das Land verlassen.“ (‚Wochenblitz’ v. 17.2.2019)

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