HELMUT RIELÄNDER
Malerei, Grafik und Installationen

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Südostasiatische Notizen

In dieser Zeit, gerade als ich das schrieb (noch in der Zeit der obigen Artikel über die Girlgroup), sandte mir ein alter Bekannter aus Süddeutschland ein Blatt eines Kalenders, der 2020 erscheinen soll. Er äußert sich – als politischer Mensch und Kommentator des Zeitgeschehens in dem gemeinsamen Heimatland – in diesem Kalender zu Politik, Sport, Liebe und Tod, Pharma-Industrie, Krieg und Freiheit: in grafischer, aber auch lyrischer Form, als Abfolge unter dem Thema: ‚Mäuseschicksale’. Zehn der zwölf Grafiken sind bereits in seinem vorweg veröffentlichten Buch erschienen. Er sandte mir das letzte, zwölfte dieser Kalenderblätter. Ich bedanke mich sehr herzlich zu dieser Äußerung künstlerisch und lyrisch abgefasst! Am elften Blatt arbeitet er gegenwärtig noch.
Es sind Grafiken, die, nach Herstellung eines Druckstocks (Linol- oder Holzplatte, in die das Motiv geschnitten wurde) im manuellen Hochdruckverfahren erstellt sind und anschließend digital vervielfältigt werden.
Auf dem Blatt zum Weihnachtsmonat (erkennbar an den geschmückten Tannenzweigen in der rechten oberen Ecke) macht also besagte Maus die Erfahrung, dass die den großen Raum einnehmende ‚Person’(der Fänger) in geöffnetem Maul eine Mausefalle (Falle) mit Speck (Köder) bereithält. Auf dem Ärmel der gestreiften Uniformjacke mit Epaulette (Schulterklappe), befindet sich ein altbekanntes Emblem mit aktuellem Überdruck. Die uniformierte Person trägt symbolträchtig ein wohlbekanntes Schnauz-Bärtchen (nur unter der Nase). Die Maus leckt sich zwar das Maul, aber als kluge ‚Gripsmaus’ durchschaut sie dieses verlockende Angebot des Großmauls.

Die kluge Maus erkennt sie alle:
Köder, Fänger und die Falle.

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Das 12. Kalenderblatt aus dem Kalender ‚Mäuseschicksale’ von Jochen Str.-P. aus Süddeutschland

Es fügte sich, dass mir Jochen dieses Blatt gerade in dieser Zeit sandte, symbolträchtig und passend zur gerade erlebten Auseinandersetzung über die Swastika, nun aber mit seiner möglichen persiflierenden Verwendung. Ich bin gespannt auf den Kalender und das Buch, dass ich dann hoffentlich bei meinem nächsten Besuch in ‚D’ zu Gesicht bekommen werde.

Zwei Themen beschäftigen seit Januar die Menschen hier besonders: da ist zuerst die bevorstehende Wahl und zum zweiten die Umweltproblematik (hier ist es vor allen Dingen die schlechte Luftqualität und die Abfallpolitik/ die Abfallbeseitigung).
Noch im Januar konnte man in der Presse lesen, dass der regierende Ministerpräsident Prayut Chan-o-cha noch bis zum 24. März – also bis zu den Wahlen – im Amt bleiben würde (so der stellvertretende Premierminister Wissanu Krea-ngam (am 24.1.2019). Kritiker hatten zuvor den Rücktritt Prayuts verlangt, auch da zu vermuten ist, dass er sich Anfang nächsten Monats für den Posten des neuen Ministerpräsidenten bewerben wird. Wissanu betonte, dass Prayut die Regierungsaufgaben bis zur Ernennung des Kabinetts wahrnehmen (z.B. Regierungsprojekte unterzeichnen, Beamte transferieren... und dem Übergangsparlament Rechtsvorschriften vorschlagen) wird und stützte sich dabei auf die Charta von 2014 und auf deren Abschnitt 44, die Prayut die uneingeschränkte Vollmacht erteilt, jedes Gesetz zu erlassen, was er für geeignet hält und dann auch davon Gebrauch machen wird.
Bekannt ist, dass General Prayut Chan-o-cha, der noch amtierende selbsternannte Ministerpräsident (seit Mai 2014), sein damals installiertes Kabinett weitestgehend (zu Beginn mit zwei Ausnahmen) aus ‚Mitstreitern’ der Militärs zusammengesetzt hat. Nach langem Zögern haben sich nun vier Mitglieder des Junta-Kabinetts bereiterklärt, sich nun doch aus der ‚Regierungsverantwortung’ zurückzuziehen, um sich zur Wahl am 24. März stellen zu können. ‚Der farang’ vom 30.1.2019 dazu: “Der Premierminister wünschte ihnen Glück und sagte ihnen, dass sie das nationale Interesse über alles stellen sollten. Die vier Minister bestritten, ihre Ämter wegen Kritik von anderen politischen Parteien aufgegeben zu haben.“

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„Prayut sagte am Dienstag, (29.1., d.V.) er werde das Kabinett nicht umbilden und nicht zurücktreten. Andere Minister sollten die vakanten Ämter übernehmen. Der Ministerpräsident kündigte die Entscheidung über seine politische Zukunft zwischen dem 4. und 8. Februar an.“ (‚der farang’ vom 30.1.2019).

Die gleiche Zeitung berichtete am folgenden Tag darüber, dass „... das Übergangsparlament NLA ... bis zur Parlamentswahl am 24. März noch 100 Gesetze verabschieden (will). Laut dem Präsidenten des NLA, Pornpetch Wichitcholchai, liegen dem Gesetzgeber etwa 100 Gesetzesvorschläge für die zweite und dritte Lesung vor. Obwohl das NLA befugt ist, im Amt zu bleiben, bis das neue Parlament unter einer gewählten Regierung mit der Arbeit beginnt, werden die Sitzungen des Gesetzgebers eine Woche vor den Wahlen beendet. Für den Fall, dass wichtige Gesetze verabschiedet werden müssen, können die NLA-Mitglieder die Beratung dieser Gesetze auch nach der Wahl fortsetzen.“

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