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HELMUT RIELÄNDER | ||
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Der Weg nach That Phanom ist nun nicht mehr weit. Nach ca. zwanzig Minuten, unmittelbar vor Erreichen der Stadtgrenze beginnt ein Stau. Er wird sich nun weitere 20 Minuten bis zu unserer Parkmöglichkeit hinziehen.
Einige Zeit später, kurz vor unserer Einfahrt in einen provisorischen Riesenparkplatz, gerät Otai mit seinem Pick-up in eine die Straße querende Ansammlung buddhistischer Pilger auf dem Weg zum Wat Phra That Phanom. Es ist eine riesige Menschenmasse, die unsere Zufahrt quert und den fließenden Verkehr zum Erliegen bringt.
Rechter Hand in einigen hundert Metern Entfernung erhebt sich irgendwo der That, dem die große buddhistische Gemeinde nun zustrebt. Wir stärken uns erst einmal in einer kleinen Khrua am Straßenrand, um uns dann auf der gegenüberliegenden Straßenseite in das Getümmel eines großen Marktes zu stürzen, ohne dessen Durchquerung wir den Tempel nicht erreichen können.
Für mich sind derartige Märkte noch immer (und zunehmend) ‚gewöhnungsbedürftig’, da sie nicht nur Essen- und Erfrischungsstände, sondern auch Verkaufstische und wahre Großzelte mit chinesischer Billigmassenware beherbergen: von Andenken über Taschen, Gürtel, Sandalen und Latschen, Billig-T-Shirts, CD-und andere Musikangebote, elektrische Gerätschaften, unsinnige ‚Gebrauchsgegenstände’ bis hin zu Kuscheltieren u.v.m. Ich muss da immer ganz schnell durch, da ich der Meinung bin, das braucht man alles nicht (mehr).
Nach einer weiteren halben Stunde des ‚Durcharbeitens’ ist es fast geschafft (unten rechts): der That des Wat Phra That Phanom ist endlich in greifbare Nähe gerückt.
Was ist das für ein Anlass, der Tausende von Menschen hier in die kleine Stadt am Mekong zieht? Am und um den Wat Phra That Phanom mit seinem 57 Meter hohen That (der Isaan-Ausprägung eines buddhistischen Chedie = Reliquienturm, der hier – wie auch im benachbarten Laos – ‚That’ genannt wird und einen quadratischen horizontalen Querschnitt besitzt) findet das neun Tage andauernde Phra That Pathom Chedi Fest statt. Zu diesem hohen buddhistischen Fest strömen aus ganz Thailand und aus dem benachbarten Laos – oft auch in weiß gekleidete – Gläubige zusammen, um dem im That (Chedi) befindlichen Gebein (Brustbein-Reliquie) Buddhas zu huldigen, dass sich in der Spitze des 57 Meter hohen That befinden soll. Der Legende nach soll ein indischer buddhistischer Mönch namens Phra Maha Kassapa ‚das Gebein’ Buddhas mit an den Mekong gebracht und sie unter dem That eingemauert haben.
1939 ordnete die thailändische Regierung architektonische Veränderungen an der Oberseite des Äußeren des That an. Dies geschah angeblich, um den vom laotischem Stil geprägten That mehr ‚thai’ aussehen zu lassen.
Vor 42 Jahren stürzte nach schweren Regenfällen der That ein und wurde daraufhin in einer vier Jahre währenden Rekonstruktion wieder neu errichtet. Seine reichen Verzierungen sollen mit einer über 100 Kilogramm schweren Goldbeschichtung versehen worden sein und ebenso wie der zum Wat gehörende fünfstufige Schirm aus 16 Kilogramm gleichem Materials bestehen. Die Basis des That ist umlaufend mit detailfreudigen Reliefs aus Szenen der buddhistischen und hinduistischen Mythologie im Khmer-Stil gestaltet.
Neben den oben erwähnten ‚Konsumständen’ finden sich Stände mit heimischen Isaan-Speisen, fahrbare Garküchen (Khrua), Los-Verkäufer, Wahrsager und Musikgruppen, die auf ihren Auftritt auf kleinen Bühnen warten.
So liegen wieder buddhistisches Thambuun und Kommerz dicht beieinander. Aber alle streben nun doch dem Tempel zu, dessen Ursprünge nach archäologischen Untersuchungen auf bis zu 1500 Jahre in die Vergangenheit zurückreichen sollen.
Wir näherten uns von der rückwärtigen Front dem buddhistischen Heiligtum und konnten junge Novizen bei dem komplizierten Falten und Einhüllen mittels des orangefarbenen jiwon (Mönchskutte) beobachten.