HELMUT RIELÄNDER
Malerei, Grafik und Installationen

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Südostasiatische Notizen

Abends machten wir uns auf eine weitere Erkundungstour durch unseren Urlaubsort.
Am Nordende von Lamai gibt es das Restaurant Popeye Thaifood, das wir besuchen wollten. Auf dem Weg dorthin passierten wir einen Platz, der so wirkte wie ein ‚Dorfanger’ (so würden wir es nennen). Hier stehen ca. acht Pavillons oder ‚Rundbars’ mit zum Teil an Stangen tanzenden ‚Girls’.

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Der ‚Dorfanger’ von Lamai, wo wir uns (nicht) „wohl unter Linden ... finden ... zur Abendzeit" sondern später an Bartresen mit Animierdamen.

Am Rand des Platzes war es auch möglich, dem Molam-Gesang unterschiedlicher Damen im Minirock zu lauschen (siehe Bild oben rechts).
Das focht uns jedoch nicht an, wir stärkten uns erst einmal ca. 150 Meter die Straße hinauf bei Popeye!

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Das Essen ist gut, die Küche bietet recht leckeres Thaiessen zu angemessenen Preisen. Wir sahen an den drei Abenden, an denen wir dort aßen, recht häufig Thai-Farang-Paare und nur recht selten reine Farang-Paare ... die gingen in der Hauptsache wohl ‚zum Italiener’ in die ‚Lindenstraße’ oder in die ‚Russen-Enklave’.

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Anschließend liefen Hermann und ich wieder zurück zum ‚Dorfanger’, um ‚Feldforschungen’ zu betreiben.
Als wir den Platz passierten, wurden wir von einer undefinierbaren Schall-Kakophonie empfangen. Jede Bar spielte andere Musik in unterschiedlichen Rhythmen und großer Lautstärke.
An den verschiedenen Ständen und Bars tummelten sich inzwischen bereits diverse Besucher und mögliche Kunden für eine ‚Eroberung’ an diesen Abend.

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Im Hintergrund der Bars, in denen junge Frauen in körperbetonter, knapper Bekleidung schafften, hält sich jeweils eine Dame meist mittleren Alters auf. Aus berufenem Munde hörte ich, musste das Mama San sein.
Der Begriff Mama San stammt eigentlich aus Japan und bezeichnet die mütterlich, geduldige Barfrau, die gut zuhören kann. In Japan ist es üblich, das müde Geschäftsleute und Angestellte sich nach ihrem langen Arbeitstag an Bars bei Bier oder Whisky erholen. Die Abrechnung mit Mama San erfolgt auf monatlich eingerichteten Konten (ähnlich unserem ,Bierdeckel’).
In den thailändischen Bars hat Mama San neben der Betreuung ihrer Barladies auch die Funktion der Vermittlerin der Frauen an die männlichen Besucher. Diese müssen ihr – neben spendierten lady drinks für die ‚Dame des Abends’ – gegebenenfalls auch den ‚Arbeitsausfall’ vor Ort in Form einer bar fine von 300 – 500 THB (= 4,50 - 7,50 €) für short time-Abenteuer zahlen (hinzu kommt ein Obolus an die Dame in Hohe von 1.500 bis 2.000 THB (= 37,50 – 50 €). Längere Auslösungen (etwa für die Dauer des gesamten Urlaubs) sind mit ca. 7.000 bis 15.000 THB (= 175 – 375 €) zu veranschlagen (+ Obolus). Wohlgemerkt, das gilt nicht als Prostitution, die es in Thailand ja nicht gibt!

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