Anbauschwerpunkt im Isaan ist – nach jahrzehntelangem Reisanbau – immer stärker Zuckerrohr. Er ist nicht ganz so arbeitsintensiv wie der Reisanbau, bis auf schweißtreibende Ernten mit der Machete. Der Ertrag für die geschlagenen Zuckerstrünke von oft mehreren Metern Höhe ergibt ca. 1000 Baht auf die Tonne (Rohzucker) = 22,-€/ oder 1 Baht für ein Kilogramm. Die Preise schwanken aber zum Teil beträchtlich: so gibt es Zeiten – bei größerem Angebot – wo nur noch 900 oder gar nur 800 Baht von den weiterverarbeitenden Zuckerfabriken gezahlt wird! So findet auch hier eine Verdrängung alt hergebrachter Feldfrüchte zu Gunsten einer besseren(?) Bezahlung statt. Die Hase-und-Igel-Mentalität: „Ick bün all dor!“... macht die Bauern zu Etappen-Hasen, wie in den übrigen gewinnorientierten Landwirtschaften; die Erträge zählen, egal was mit den Böden geschieht!

Beim Reis sowie auch beim Zuckerrohr wird mit teilweise giftigsten Unkraut-, Schädlingsbekämpfungs- und Düngemitteln gearbeitet. Um die Erträge zu steigern, orientieren sich bereits einige Verwandte und Nachbarn von Rei auf Kautschuk um. In Laos und besonders in Vietnam geschieht das bereits seit einem guten Jahrzehnt (vergleiche auch „Fernöstliches Tagebuch“ Seite 27).

Das Kilogramm Kautschuk in ungesäubertem Zustand erbringt ca. 22 Baht (etwa 50 €/Cent). Die Pflege – regelmäßiges Wässern, besonders zu Beginn einer Pflanzung – und das mühsame Einschneiden der Rinde, Abzapfen und Einsammeln der flüssigen „Milch“ von den Stämmen – ist von der Aufzucht bis zur Ernte recht arbeitsintensiv.

Weit verbreitet im Isaan ist auch der Anbau von Mansampalang (Maniok). Aus den getrockneten Wurzeln dieser hochstämmigen Maniokpflanze wird Tapiokastärke hergestellt, die hauptsächlich in der Futtermittelherstellung Verwendung findet. Ein Kilogramm ergibt den Ertrag von 2 Baht (entspricht etwa 4 – 5 €/Cent). Auch sie ist nicht unintensiv bei der Aufzucht: sie muss regelmäßig gejätet und gewässert bzw. besprenkelt werden.

Eine weitere Züchtung der Mansampalang ist die Manhanathie, die 5-Minuten-Kartoffel. Sie wird gerne dem Gemüse beigemengt und ist in der Tat in fünf Minuten gar. Überhaupt behandeln die Thai in „ihrer Küche“ die Kartoffel wie ein Gemüse. Unsere gewöhnliche Esskartoffel heißt hier übrigens Manfarang (sprich: Man-fallang/Farang-Kartoffel). Auch sie wird wie Gemüse behandelt und – wenn überhaupt – spärlich zu Gemüse gereicht.

Zusammenfassend ist also zu sagen, das Reis als traditionelle Feldfrucht zumindest hier in der Region zunehmend von Zuckerrohr und in letzter Zeit – noch vereinzelt – von Kautschuk verdrängt wird. (Der € liegt gegenwärtig bei 44,9 Thai-Baht/ 20.05.2014)