HELMUT RIELÄNDER
Malerei, Grafik und Installationen

HolzpfeillinksHolzpfeilrechts
Südostasiatische Notizen

Der Einstieg war hoffnungsvoll. Nach Erklärungen des elliptischen Aufbaus von Hohlkörpern – entwickelt aus der Draufsicht eines geviertelten Kreises und dann zum Zylinder verlängert und zum Betrachter geschwenkt – bekamen die Schülerinnen einen Einstieg in die Formen und die zeichnerisch notwendige Konstruktion. Die Betrachtung des Zylinders in der Seitenansicht (leichte Perspektive 'gläsern' angelegt) eröffnet eine Sicht auf das Objekt. Dieses, mit einer Mittelsenkrechten versehen (als Halbierende des gleichseitigen Objekts) erleichtert das Zeichnen der erforderlichen Rundungen mittels der entsprechenden Ellipsen.

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Nach der ersten Einführung begannen die drei Schülerinnen, die zum ersten Mal mit Zeichenkohle arbeiteten, in ihrer ‚bewährten’ Art der Bleistiftzeichnung die Struktur der Zeichenkohle durch ‚Verwischen’ und Übermalen in ‚Metallgegenstände’ zu verwandeln. (Zur Erklärung: bereits vor zwanzig und mehr Jahren hatte ich die Erfahrung gemacht, das Kunstschüler alles immer ‚schön’ und ‚gleich’ darstellen wollen. Die Oberfläche wird ‚zugunsten’ einer immer gleich aussehenden Grau-melange verändert und ‚vermuschelt’. Es entsteht dann häufig der Eindruck von ‚Metallgegenständen’ aufgrund der entsprechenden Behandlung der Schraffuren.)

Warum sollte es hier anders sein?! Oan gestand mir später, dass sie durchaus z.T. konträr zu Auffassungen ihrer Kollegen steht. Sie ist mit mir der Meinung, sinnvollerweise erst einmal die Form zu erarbeiten. Dabei kann eine schnelle sichere Skizze häufig mehr aussagen als die dezidierte Zeichnung.
Über eine halbe Woche später wurde ich in meiner Auffassung durch die Arbeiten beim Art-Contest unter dem Titel ‚To be number one’ in einer Schule in Nong Khai bestätigt.
Aber zurück zu unserem Workshop: die ersten Ergebnisse waren durchaus verheißungsvoll. Danach aber haben die jungen Schülerinnen leider zu lange mit den ‚flüchtigen Skizzen’ zugebracht und sie aus zuvor lebendigen Zeichnungen in ‚gehauchte’, ,totgemalte’ Darstellungen verwandelt. Es gibt Augenblicke, da muss man ihnen einfach die Zeichnungen wegnehmen, da sie zu detailversessen werden und zum Perfektionismus neigen zu Ungunsten der Lebendigkeit! (Es gibt Leute, die so etwas auch von meinen ‚schnellen Zeichnungen’ und danach ausgearbeiteten ‚Pinseleien’ sagen?!)
Nach meiner Einführung in die Zeichnung ‚vorliegender’ drapierter Vasen und Kunstblumen widmeten sich die Schülerinnen wieder ihren zuvor begonnenen Arbeiten.

Im Anschluß an die Mittagspause, die zum Teil auch im Unterrichtsraum an den Arbeitsplätzen stattfand, ...

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Rei, die in wichtiger Funktion als Übersetzerin mitgekommen war, und Oan beim Mittagessen am Arbeitsplatz

... setzten die Schülerinnen ihre in den letzten Tagen begonnenen Arbeiten fort.

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Begonnene Arbeiten mit Naga, König über ländlicher Idylle schwebend...

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... oder mit der Nationalfahne verwoben sowie traditionell gekleidete Frauen am Lotosteich anlässlich des Loy Krathong-Festes

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