HELMUT RIELÄNDER
Malerei, Grafik und Installationen

HolzpfeillinksHolzpfeilrechts
Südostasiatische Notizen

Auf dem ca. 9 Hektar großen Gelände verteilt stehen über hundert skurrile, teils über zwanzig Meter hohe Beton-Skulpturen in einer Parkanlage mit zwei Seen und reichen Fischbeständen, u.a. auch Mekong-Welsen, einigen Gewächshäusern mit einer umfangreichen Kakteenzucht sowie dem besagten Sala als Andachtsraum und zum Erstehen von Devotionalien (Buddha- und Mönchskulpturen, Lotusblüten, Räucherstäbchen etc.).

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Die Skulpturen stellen Szenen aus dem Leben von Buddha sowie zahlreiche Figuren aus der hinduistisch-buddhistischen Götterwelt und Mythologie dar. Aber auch Darstellungen des Animalismus* sollen Grundlage der Ideologie und somit auch der Skulpturen sein. (* Ein schamanistischer Religionsansatz, der von der Einheit von Tier und Mensch als Schöpfungen gleichgestellter Wesen ausgeht. Darüber hinaus besitzen bestimmte Tiere einen mythischen Charakter der verehrungswürdig ist und damit diese Tiere als ‚Sitz höherer Mächte’ angesehen werden.)

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Die siebenköpfige Naga (Schlange) mit einem Buddha davor. Die Sockelsäule wird von dem Schlangenleib gebildet.

Die Figuren haben über die Zeit Moose und Flechten angesetzt und verleihen dem modernen, rauen Betonmaterial eine gewisse Patina.

Der Park ist vor über dreißig Jahren entstanden. Der Meister dieser Skulpturen stammt aus Laos. Luang Pu Bunleua Sulilat hatte einen ähnlichen Park zuvor bereits in der Nähe von Vientiane geschaffen. 1974 war er nach der Machtübernahme der Pathet Lao aus Laos geflohen und setzte sein Werk von 1978 bis kurz vor seinem Tode 1996 in Thailand fort.

Bei der Verwirklichung und Vergegenständlichung seiner Visionen und seines Glaubensansatzes mit der Detailliertheit und Liebe, in der sich diese unterschiedlichen Skulpturen von zum Teil gewaltigen Ausmaßes darstellen, standen Bunleua Sulilat eine ganze Reihe von Gehilfen zur Seite (einige sprechen in diesem Zusammenhang von ‚Jüngern’). Sie alle gehören der vom ‚Meister’ gegründeten, dem Buddhismus nahe stehenden Religionsgemeinschaft an. Er wird von westlichen Religionswissenschaftlern als Mystiker und Animalist bezeichnet.

Ganz besonders aufgefallen ist mir eine lang gestreckte Elefantenskulptur mit Hunden in der Gefolgschaft. Die Hundemeute (wir?!?) teilweise auf Motorrollern, torkelnd, johlend, trinkend und rauchend!

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‚Leitelefant’ und mit sehr menschlichen Attributen versehene Hundemeute im Gefolge. Rechts ein Ausschnitt aus der sehr langen Skulptur.

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