Die Szene auf der Hinterseite des Hofes mutet wie ein Gemälde des niederländischen Malers Pieter Bruegels des Älteren aus der Mitte des 16. Jahrhunderts an: ein Gewimmel und Getriebe von Menschen beim Kochen, Zubereiten, Trinken und vieles mehr unter einigen Zeltplanen oder freiem Himmel. Ich nähere mich der verschworenen Gemeinschaft an der Hauswand.

Sie sind mit einem Glücksspiel beschäftigt. Offiziell ist es nicht erlaubt, aber bei solcherlei Anlässen wird eine Ausnahme gemacht. Ich wollte sie aber sicherheitshalber dabei nicht ablichten. Die Mehrzahl der Versammelten schaut dem Spiel interessiert zu.

Das Spiel heißt Heilo, ein Spiel mit drei Würfeln um Einsatz auf die vorgegebenen Spielfelder, mit Gewinn und Verlust.

Es haben, vor dem Hintergrund der Spielsucht, auch hier im Isaan so manche Frau, so mancher Mann, Hab und Gut durch die Spielsucht verloren.

Spielplan des Spiels Heilo

Unter den Zuschauern befindet sich auch Schiutyma (48 J.). Sie möchte nicht nur fotografiert werden, sondern wünscht sich auch einen Farang – am liebsten einen Deutschen – zum Gatten. So finden in dem Getriebe der Trauerfeierlichkeiten auch weltliche Arten der Bedürfnisbefriedigung statt – einschließlich die der Eheanbahnung??!