HELMUT RIELÄNDER
Malerei, Grafik und Installationen

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Südostasiatische Notizen

Das zweite, ebenfalls wichtige und ‚zukunftsweisende’ Thema ist für mich weiterhin die bestehende Witterungslage, die Umweltbelastungen durch sich ausweitende Brände, durch die Trockenheit und den Umgang mit Resten der vergangenen Erntesaison sowie die damit verbundenen großen Umweltbelastungen für alle Lebewesen.
Seit dem 21. Februar hat hier, direkt nach dem Winter, die Sommerzeit begonnen. Der Winter vom November bis Februar war keiner: die Temperaturen lagen mit tagsüber zwischen 28 bis 34°C ungewöhnlich hoch. Seit Anfang März pendeln die Temperaturen zwischen 34 und 38°C tagsüber und 23 bis 26°C in der Nacht. Ohne Ventilatoren und Aircondition (AC) kommt man hier nur schwer zurecht. Wir haben hier in Ban Phue beides (eine AC-Anlage im Schlafzimmer und große transportable Ventilatoren für die restliche Wohnung).
In der ersten Märzwoche prognostizierte ein bekannter Meteorologe für die folgenden 3 bis 3 ½ Monate, dass sich Hitze und Trockenheit mindestens so halten werden. 17 Provinzen im Norden und Nordosten – also auch wir – werden unter der größten Trockenheit der letzten 30 Jahre leiden! Die Staudämme im Nordosten verfügen insgesamt nur noch über ca. 39% ihrer Kapazitäten. Andere Stauseen (z.B. in der Provinz Loei) haben bereits jetzt den niedrigsten Wasserstand seit 32 Jahren. In der Provinz Khon Kaen reicht der Wasservorrat nach Aussage des Gouverneurs noch etwa einen Monat, um die Haushalte mit Wasser zu versorgen.

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Inzwischen sind Teile von Flüssen bereits völlig ausgetrocknet und Landwirten wird geraten, den Wasserverbrauch so gering wie möglich bzw. nötig zu halten.
„Somkiat Prajamwong vom National Water Resources Office glaubt, dass es in den nächsten zwei Monaten praktisch keinen Regen geben wird. Für mehrere Gebiete in (den Provinzen d.V.) Chiang Mai, Nakhon Sawan, Chaiyaphum, Nakhon Ratchasima, Loei, Kanchanaburi und Ratchaburi sagt er Wassermangel voraus.“ (‚der farang’ v. 8.3.2019)

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Abgeerntete, zum Teil untergepflügte, ausgetrocknete Reisfelder. Unten links im Bild frisch brandgerodete Felder, die einen großen Teil der Luftverschmutzung verursachen
(Foto aus dem ‚Wochenblitz’ v. 8.3.2019)

Am gleichen Tag war im ,farang’ zu lesen, dass Thailand in der Rankingliste des World Air Quality Report den 23. Platz der weltweit am stärksten luftverschmutzten Länder einnimmt. Bangkok wurde bei den Städten mit kritischer Luftqualität auf Rang 24 platziert. In den ASEAN-Ländern haben nur Indonesien und Vietnam eine höhere Luftverschmutzung. (Bangladesch, das nicht zu der ASEAN-Wirtschaftsgemeinschaft zählt, gilt weltweit als am stärksten luftverschmutztes Land.)
In dieser Zeit wurde wieder über unzählige Waldbrände besonders im Nordwesten an der Grenze zu Myanmar berichtet. In der Provinz Mae Hong Son, die ich vor ziemlich genau zehn Jahren das erste Mal besuchte, zählten die Behörden 124 Brandherde, die Tag und Nacht bekämpft werden mussten. Entsprechend hoch war in diesem Gebiet die Feinstaubbelastung (die Messwerte lagen alle weit über dem zulässigen Grenzwert!).
Zu Beginn der dritten Märzwoche wurde bekanntgegeben, das sich die Lebenserwartung der Bangkoker – bedingt durch die schlechte Luftqualität – um über zwei Jahre verkürzt.

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Genau wurden 2,4 Jahre errechnet. In Chiang Mai und Chiang Rai lagen die Werte gar bei 3,6 bzw. 3,9 Jahren. Gemessen an entsprechenden Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation atmen drei von vier Menschen in Thailand ungesunde Luft ein.
Am 12.3. rangierte Chiang Mai im Norden Thailands auf airvisual.com mit einem Luftqualitätsindex (AQI) von 209 auf Platz 1 der luftverschmutzten Städte weltweit. Am Mittag des selben Tages verschlechterte sich der Index noch auf 234 (nach ‚der farang’ v. 12.3.2019).
„Unterdessen berichtete die Behörde für die Kontrolle der Umweltverschmutzung (PCD), dass die durchschnittlichen PM2,5-Staubpartikel in allen neun nördlichen Provinzen des Königreichs gefährliche Werte erreichen. Die thailändische Sicherheitsgrenze für PM2,5 beträgt 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, während die Sicherheitsgrenze für AQI 100 beträgt. Dem PCD-Bericht zufolge lag der 24-Stunden-Durchschnitt PM2,5 am Dienstag um 9 Uhr in den nördlichen Provinzen zwischen 58 und 145 mcg.“ (‚der farang’ v. 13.3.2019)

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