HELMUT RIELÄNDER
Malerei, Grafik und Installationen

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Südostasiatische Notizen

Von Rei hörte ich später, dass sie und ihre Verwandten die Zeremonie als sehr feierlich empfanden! Obwohl diese selbst Älteren im Dorf bisher nicht geläufig war, konnten sich einige aber vorstellen, zu gegebener Stunde eine ähnliche Handlung an sich vollziehen zu lassen?!!
Die Mutter wirkte nach dieser Zeremonie und durch die Wechselgesänge jedenfalls deutlich entspannter und gelöster.

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Im Anschluss, als die vier Mönche wieder gegangen waren, wurden die vorbereiteten Speisen aufgetragen und die Trauergemeinde begann im Beisein der Schwerkranken zu essen.

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Abschließend legten die anwesenden Frauen Claudia und mir jeweils einen weißen Baumwollfaden um das Handgelenk und verknoten diesen, begleitet von Gebeten und guten Wünschen für die Zukunft. Ich hatte diese fai pukhen schon häufig als ‚Glücksbringer’ bei Einladungen in thailändischen Familien, vor Reiseantritten oder bei Tempelbesuchen von Mönchen erhalten.

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Pleng und Suan legen Claudia jeweils ein fai pukhen an.

Claudia hatte durch ihre gewinnende, offene Art schnell ‚Freundinnen’ gefunden.

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Jay Lam und Claudia R.

Nach dieser Zeremonie und dem Essen machten sich Claudia und ich uns auf zu unserer zweiten Besichtigungstour seit ihrer Ankunft, zum Park Sala Kaeo Ku bei Nong Khai, auf der uns Rei aus verständlichem Grunde nicht begleiten konnte. (Über diese und drei weitere Touren – auch mit Tobi F. unserem Besuch aus München – werde ich dann im folgenden Monat auf der SOAN-Seite 12 berichten.)

Drei Tage später, Rei und ich hatten Claudia am Vormittag noch zum Flughafen nach Udon Thani zu ihrem Flug zurück nach Bangkok gefahren, erhielt ich am späten Nachmittag einen Anruf von Rei, dass es ihrer Mutter sehr schlecht ginge.
Eine dunkle Wolkenwand schob sich am frühen Abend über den kleinen Ort Ban Phue und über die Nachbargemeinden und ein mittelschweres Gewitter entlud sich über der trockenen Landschaft des Isaan. Der Übergang von der gewitterbedingten Dunkelheit zur hereinbrechenden Nacht war fließend.
Gegen halb neun rief Rei wieder an... fragte nach fast Belanglosem... und ich wusste, ich musste sofort nach Ban Poon. (Später sagte sie mir, sie konnte das ‚Unausweichliche’ nicht aussprechen.)

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